Trinkwasserqualität in Deutschland

Klare Sache

In Deutschland schöpfen wir unser Trinkwasser aus vielfältigen natürlichen Vorkommen. Rund 70% stammen aus dem Grundwasser. Auch Quellwasser und Oberflächenwasser aus Flüssen, Seen und Stauseen tragen zur Versorgung bei. Während im Norden hauptsächlich auf Grundwasser zurückgegriffen wird, steht in Teilen Süd- und Ostdeutschlands das Oberflächenwasser im Vordergrund. Das entnommene Wasser durchläuft in Wasserwerken eine intensive Aufbereitung, um sicherzustellen, dass es den strengen Qualitätsstandards entspricht und für den Verbraucher sicher ist.

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Trinkwasserverbrauch

Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser liegt in Deutschland bei etwa 130 Litern am Tag. Ein Großteil davon, rund 36%, wird für die Körperhygiene verwendet, etwa beim Duschen oder Baden. Toilettenspülungen nehmen weitere 27% in Anspruch, während lediglich 4% fürs Kochen und direktes Trinken reserviert sind. In den letzten Jahren hat sich der Trinkwasserverbrauch in Deutschland insgesamt reduziert. Bewusstere Verbrauchsgewohnheiten, sparsamere Haushaltsgeräte und eine gestiegene Umweltsensibilität haben dazu beigetragen, dass der durchschnittliche Verbrauch pro Person in den vergangenen zwanzig Jahren um ungefähr 20% zurückging.

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Trinkwasserverordnung: Rechtliche Sicherheit für sauberes Wasser

Trinkwasser muss so beschaffen sein, dass es weder geschmacklich noch geruchlich auffällt und sein Genuss oder Gebrauch keinerlei gesundheitliche Risiken birgt. Die Qualität von Trinkwasser in Deutschland zählt zu den besten weltweit, was nicht zuletzt auf die strengen Vorschriften und regelmäßigen Kontrollen zurückzuführen ist. Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) ist in Deutschland das maßgebende Regelwerk, das die Reinheit unseres Wassers gewährleistet. In ihrem Zentrum stehen klar definierte Grenzwerte für diverse im Wasser anzutreffende Substanzen. Gestützt auf aktuelle wissenschaftliche Daten sollen diese Werte garantieren, dass langfristiger Konsum gesundheitlich unbedenklich bleibt.

Die TrinkwV definiert unter anderem mikrobiologische Standards, die schädliche Bakterien kontrollieren und limitieren. Neben Bakterien befasst sie sich auch mit chemischen Stoffen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Nitrat. In einigen Regionen Deutschlands treten aufgrund von übermäßiger Düngung in der Landwirtschaft und unzureichender Abwasserbehandlung erhöhte Nitratkonzentrationen im Grundwasser auf. Obwohl Nitrat per se für Menschen nicht giftig ist, kann es im Körper in gesundheitsschädliches Nitrit umgewandelt werden. Die Trinkwasserverordnung hat hierfür klare Grenzwerte festgelegt, um dieses Risiko zu minimieren. Ein weiterer kritischer Punkt ist Blei. Bis in die 1970er-Jahre diente es als gängiges Material für Wasserleitungen. Insbesondere in saurem Wasser kann sich Blei in minimalen Mengen auflösen, was bei kontinuierlicher Aufnahme gesundheitliche Probleme verursachen kann. Als Reaktion darauf hat die TrinkwV den erlaubten Bleigehalt im Wasser stetig verringert und den schrittweisen Ersatz alter Bleirohre vorgeschrieben.

Die Trinkwasserverordnung legt auch klare Richtlinien für die Prävention und Überwachung von Legionellen fest. Diese Bakterien können vor allem in den Warmwassersystemen von Gebäuden auftreten. Die Inhalation von mit Legionellen belastetem Wasser kann zu gravierenden Lungenerkrankungen, einschließlich der Legionärskrankheit, führen.

Am 24. Juni 2023 trat die überarbeitete Trinkwasserverordnung in Kraft, die Bestandteile der EU-Trinkwasserrichtlinie aus 2020 umsetzt. Die aktualisierte Verordnung implementiert einen risikobasierten Schutz des Trinkwassers, definiert neue Messparameter und setzt strengere Grenzwerte für kritische Substanzen, darunter Chrom, Arsen und Blei (siehe Surftipps).

Autorin: Alexandra Busch, freie Architektur- und Baufachjournalistin in Darmstadt

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