Schornsteine

Schornsteine sind Abgasanlagen, an die neben Feuerstätten für flüssige und gasförmige Brennstoffe (z.B. Öl- und Gasbrennwertkessel) auch Feuerstätten für feste Brennstoffe (z.B. Kaminöfen, Pelletöfen, Pelletheizungen) angeschlossen werden dürfen. Im Gegensatz zu einer Abgasleitung müssen Schornsteine rußbrandbeständig sein, das heißt, sie müssen einen Rußbrand im Inneren des Schornsteins unbeschadet überstehen. Zu einem Schornsteinbrand kann es kommen, wenn sich bei der unvollständigen Verbrennung von Holz Glanz- und Schmierrußschichten im Schornstein ablagern und entzünden.

Gallerie

In Neubauten werden heute in der Regel zwei- oder dreischalige Schornsteinsysteme eingebaut, die bereits montagefertig auf die Baustelle geliefert werden. Vorteile bietet ein mehrzügiger Schacht. Mehrere Feuerstätten können dann mit jeweils einem eigenen Abzug gleichzeitig betrieben werden. Auch die Nachrüstung eines Kaminofens ist so jederzeit möglich. Separate Schornsteinzüge lassen sich zudem als Versorgungsschacht für Haustechnikleitungen oder für die Zuleitung von Verbrennungsluft nutzen, wenn in luftdicht konstruierten Niedrigenergie- oder Passivgebäuden die Feuerstätte raumluftunabhängig betrieben werden muss.

Beim Schornsteinmaterial besteht die Wahl zwischen Keramik und Edelstahl.

Keramik

Zweischalige Keramikschornsteine bestehen aus einem Innenrohr aus Keramik und einem Mantel aus Leichtbeton oder Ziegelformkörpern. Bei dreischaligen Keramiksystemen kommt eine Dämmung zwischen beiden Schalen hinzu. Sie sorgt dafür, dass der Kamin weniger rasch auskühlt. Keramikschornsteine sind langlebig und korrosionsbeständig. Für den Einsatz bei einer Pelletfeuerung sollten sie W3G-klassifiziert sein. Das Kürzel W3G bedeutet, dass sie nicht nur rußbrandbeständig und für feste Brennstoffe geeignet, sondern auch unempfindlich gegen Feuchte sind. Denn durch den hohen Wirkungsgrad von Pelletfeuerungen strömen die Rauchgase mit relativ niedrigen Temperaturen in den Schornstein. Das spart Energie, begünstigt aber die Bildung von aggressivem Kondensat und könnte zur Versottung des Schornsteins führen.

Edelstahl

Vorteile von Edelstahlschornsteinen sind ihre glatte Oberfläche, die das Risiko von Rußablagerungen vermindert, die einfache Montage und das im Vergleich zu mineralischen Modellen geringere Gewicht. Für den Einsatz mit Pelletheizungen muss darauf geachtet werden, dass der gewählte Edelstahl rußbrand- und zugleich korrosionsbeständig ist.

Auf dem Markt gibt es auch Systeme, die die Vorzüge von Keramik und Edelstahl vereinen, indem sie beispielsweise ein Keramikinnenrohr mit einem Edelstahlmantel kombinieren.

Nachträglicher Einbau

Schornsteine lassen sich auch nachrüsten. Spezialisierte Fachbetriebe können Leichtbauschornsteine aus Keramik in ein bis zwei Tagen nachträglich einziehen. Der Schornstein kann auf einer Geschossdecke beginnen und muss nicht zwangsläufig vom Keller bis zum Dach durch das gesamte Haus führen. Vor dem Einbau sollte ein Statiker klären, ob das Gebäude die zusätzliche Last verkraftet. Eine Alternative sind doppelwandige Edelstahlschornsteine. Sie lassen sich relativ unkompliziert an der Hausfassade montieren.

Schornsteinsanierung

In älteren Gebäuden finden sich meist gemauerte Schornsteine mit großen Querschnitten, die beispielsweise für eine Pelletheizung mit feuchter Betriebsweise nicht geeignet sind. Die Abgase kühlen in den großen Schächten auf dem Weg nach oben besonders stark aus, was die Versottung beschleunigt. Abhilfe schafft eine Schornsteinsanierung, bei der ein einschaliges Rohr aus Keramik oder Edelstahl in den Schacht eingezogen wird.

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