Bauliche Anforderungen an die Wohnungslüftungsanlage
Dichtheit der Gebäudehülle und Luftführung
Anforderungen
Mit steigendem Dämmniveau gewinnt die Gebäudedichtheit für den
Heizenergiebedarf immer mehr an Bedeutung. Zur Messung der
Luftdichtheit der Gebäudehülle bedient man sich der
Differenzdruckmethode, bei der mit einer "Blower Door" die
Luftundichtigkeiten quantifiziert und lokalisiert werden. Dabei
sollte die volumenbezogene Luftdurchlässigkeit von
Niedrigenergiehäusern bei 50 Pa Differenzdruck n50 £ 1,0 h-1
betragen.
Um den Leistungsbedarf einer Wohnungslüftungsanlage gering zu halten, sollten
die Leitungslängen möglichst reduziert werden. Der
Strömungswiderstand, den der Ventilator einer Anlage überwinden
muss, hängt neben der Art und der Anzahl von Einbauten und
Abzweigungen auch direkt von der Länge der Luftkanäle ab.
Die Leitungslängen sind aufgrund der Materialbedarfs natürlich auch
ein Kostenfaktor.
Auch die Anordnung der Räume ist für den Betrieb einer
Wohnungslüftung von Bedeutung um z.B. zu vermeiden, dass Gerüche
von Abort und Küche in die Wohn- und Schlafräume gelangen.
Optimale Luftführung
Ziel einer optimalen Luftführung ist es, eine gute Raumdurchspülung
zu erreichen. Bei Wohnungen bietet sich hier das Prinzip der
Querlüftung an. Dabei wird Frischluft den Wohn-
und Schlafräumen zugeführt und die Abluft in Küche
und WC wieder entnommen. Der entstehende Druckunterschied bewirkt,
dass unangenehme Gerüche nicht in die Wohnräume gelangen. Bei der
zugeführten Luft ist die Temperatur von Bedeutung, bei zu kalter
Luft treten Zugerscheinungen auf.
Die Luftführung hat nicht nur Einfluss auf die unmittelbare
Behaglichkeit in den Räumen, auch Komfortkriterien wie z.B.
Geräuschentwicklung und die entstehenden Anlagen- und
Betriebskosten hängen von der Luftführung ab.
So sollten die Lüftungskanäle kurz ausgeführt werden, um die
Druckverluste möglichst klein zu halten. Entstehende Druckverluste
müssen vom Ventilator der Lüftungsheizung überwunden werden, was
mit höherer Geräuschentwicklung und höheren Energiekosten verbunden
ist.
Einfrierschutz des Wärmetauschers
Die in der Wohnungslüftung eingesetzten Plattenwärmetauscher sind frostempfindlich und
müssen daher vor tiefen Temperaturen und Eisbildung geschützt
werden. Die Eisbildung entsteht durch Auskondensieren der
Luftfeuchte an den Wärmetauscherflächen. Die Eisschicht behindert
den Wärmeaustausch durch Vergrößerung des Strömungswiderstandes.
Unter Umständen sind auch mechanische Schäden durch das Eis
möglich.
Das Einfrieren der Wärmeaustauschers lässt sich durch installieren
einer elektrischen Vorwärmung der Außenluft verhindern.
Fachwissen zum Thema
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