Austragungssysteme für Pelletheizungen
Um Holzpellets aus dem Lager zum Pelletheizkessel zu befördern, ist ein Austragungs- oder Fördersystem notwendig. Die Wahl des passenden Systems hängt vom Kesselfabrikat, der zu überbrückenden Entfernung und der Art des Pelletlagers ab. Wichtig ist, dass der Transport der Pellets bedarfsgerecht und schonend erfolgt. Es sollte möglichst wenig Feinabrieb entstehen, da dieser das Fördersystem verstopfen und beim Kessel zu Betriebsstörungen führen kann.
Gallerie
Mechanische Systeme
Bei kürzeren Distanzen kommt mit Förderschnecken meist ein bewährtes mechanisches System zum Einsatz. Schneckenwendel aus Metall, die um eine Längsachse rotieren, schieben den Brennstoff geräuscharm und mit geringem Stromverbrauch an ihr Ziel. Je gerader und kürzer die Schnecken ausgeführt sind, desto schonender erfolgt der Pellettransport und umso weniger Abrieb entsteht. Die ideale Schneckenaustragung sollte einen möglichst asymmetrischen Förderkanal und eine ausreichend dimensionierte und frei bewegliche Schnecke mit genügend Abstand zur Kanalwand besitzen. Optimal ist ein Entlastungsdach für Druck von oben und eine genau für Pellets bemessene Einfüllöffnung.
Neben horizontalen oder geneigten geraden Förderschnecken gibt es achsenlose Spiralen, die sich flexibel an vorhandene Raumbedingungen anpassen lassen. Die so genannten seelenlosen Schnecken eignen sich auch für gebogene oder senkrechte Förderwege und transportieren Pellets zudem über weitere Strecken.
Pneumatische Systeme
Bis zu dreißig Meter Entfernung zwischen Lagerraum und Kessel lassen sich mit pneumatischen Austragungssystemen überbrücken. Vakuumsaugsysteme befördern Pellets in einem starken Luftstrom durch flexible Schläuche. Über eine Förder- und Rückluftleitung besteht ein geschlossener Luftkreislauf. Biegungen und Steigungen bis zu sechs Meter stellen für Saugsysteme keine Schwierigkeit dar. Um Abrieb und Brennstoffstaus zu vermeiden, empfiehlt es sich jedoch, den kürzesten Weg vom Lagerraum zum Kessel zu wählen. Auch müssen die Schläuche vor Beschädigungen und Knicks geschützt verlegt sein. Wegen der hohen Anschlussleistung ist der Stromverbrauch größer als bei Schnecken. Auch der Geräuschpegel ist lauter. Abhilfe schafft die Installation eines größeren Vorratsbehälters am Kessel, der nur zu Zeiten befüllt wird, wenn Lärm nicht stört.
Flexible Entnahme
Im Allgemeinen sind die meisten industriellen Lagersysteme und Kellerlagerkonstruktionen sowohl für Schnecken- als auch für Saugaustragung geeignet. Schrägbodenlager lassen sich entweder über eine am tiefsten Punkt angeordnete Raumentnahmeschnecke oder über im Lager verteilte Saugsonden entleeren. Saugweichen können dabei mehrere Saugsonden miteinander verbinden. Für ebene Lagerräume kommen ebenfalls Saugsonden in Frage. Auf die Entnahme von oben setzt der Pellet-Maulwurf. Das Gerät sitzt in ebenen Lagerräumen auf den Pellets und saugt den Brennstoff bedarfsgerecht von oben nach unten ab. Eine weitere Entnahmemöglichkeit von unten sind Bodenrührwerke, die direkt auf dem Lagerboden montiert sind. Bei Silos mit einem Auslaufkonkus fließen die Pellets automatisch zur Konusspitze, wo sie punktuell entnommen und an eine Schnecke oder Absaugvorrichtung übergeben werden.
Schnecken- und Saugaustragung kombiniert
In der Praxis werden neben rein mechanischen oder pneumatischen Austragungen häufig auch die Vorteile beider Systeme kombiniert. Meist befördern dann Schnecken oder Spiralen die Pellets bis zu einem bestimmten Absaugpunkt. Besonders für Pelletlager mit schwierigem Grundriss oder größerer Entfernung zum Kessel, wie es in Altbauten häufig der Fall ist, kann dies eine gute Lösung sein.
Fachwissen zum Thema
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