Sd-Wert
Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke
Für baupraktische Zwecke zur Beurteilung von Konstruktionen ist der sd-Wert die wichtigere Kenngröße als der μ-Wert (s. Fachwissen zum Thema: Stoffeigenschaften und Wasserdampfdiffusionswiderstand), da mit dem sd-Wert ein Bezug zu der tatsächlichen Bauteilstärke erfolgt. Der sd-Wert steht für die wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke und ist das Produkt aus der Stärke des Bauteils in [m] und der Stoffeigenschaft μ. Die Einheit des sd-Wertes ist m.
Gallerie
Durch den Bezug der tatsächlichen Bauteilstärke m zu der wasserdampfdiffusionsäquivalenten Luftschichtdicke wird der sd-Wert ermittelt:
Sd = m ∙ µ
Dieser Wert steht für den Wasserdampfdiffusionswiderstand eines
Baustoffes in Beziehung zur Luft. Bei mehrschichtigen Bauteilen
wird der sd-Wert für das Bauteil schichtenweise
ermittelt und addiert. Folgende Beispiele zeigen die Ermittlung des
sd-Wertes bei einer Außenwand aus Kalksandstein und
einem Flachdach aus Trapezblech.
Beispiel-Berechnung sd-Wert außen gedämmte Wand mit
Klinkerfassade
Beispiel-Berechnung sd-Wert außen gedämmtes Flachdach
aus Trapezblech
Die eingesetzten Baustoffe und Schichtdicken belegen, wie der
sd-Wert beeinflusst werden kann bzw. aufeinander
abgestimmt werden muss. Dies ist insbesondere bei
Flachdachkonstruktionen aus Holz zwingend zu beachten: Hier sind
unbedingt Trocknungsreserven einzubauen und in der Schichtenabfolge
von Folien oder Bahnen müssen die sd-Werte von innen nach außen
abnehmen!