Bassin Ecole Atlas in Paris

Fugenlos verarbeiteter Mineralwerkstoff für Böden, Wände und Einbauten

Mitten im 19. Arrondissement, einem Arbeiterquartier im Nordosten von Paris, befindet sich die Schulschwimmhalle Bassin École Atlas. Ihre Nutzung ist ausschließlich Vereinen und Schulen vorbehalten. Den Auftrag für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Bades erhielten die ortsansässigen Yoonseux Architekten. Mithilfe gravierender Umbaumaßnahmen und anhand eines hellen, freundlichen Material- und Farbkonzepts verwandelten sie den tristen, konventionellen Hallenbau in ein modernes, offen gestaltetes Bad.

Gallerie

Dieses wird im Erdgeschoss erschlossen: Eine Treppe und ein Aufzug führen von dort ins Untergeschoss mit Schwimmbecken, Umkleide- und Duschbereichen. Im Erdgeschoss oberhalb des Bades befindet sich eine Sporthalle. Die Architekten brachen die alten, verschachtelten Strukturen auf, um großzügige und offen gestaltete Räume zu schaffen. Beim Eintritt in das Gebäude gelangen die Schüler zunächst in die helle Eingangshalle, deren weiß verputzte Wände im Kontrast zum anthrazitfarbenen Boden stehen. Die Piktogramme an den Wänden lassen an Comiczeichnungen denken und fungieren als Leitsystem; sie führen die Schüler weiter zu den verschiedenen Bereichen im Untergeschoss. Das Schwimmbecken selbst blieb erhalten. Um die Halle größer erscheinen zu lassen, wurde die Fassade an einer Seite geöffnet: Wände zwischen massiven Betonträgern wurden entfernt und durch Glasscheiben ersetzt, so dass der Raum von einer Seite Tageslicht erhält. Die technischen Anlagen des Schwimmbades befinden sich unterhalb des Beckens im zweiten Untergeschoss.

Bad und Sanitär
Im Untergeschoss passieren die Besucher zunächst eine offen gestaltete Fönstation mit Bänken. Dieser gegenüber sind für Jungen und Mädchen getrennte Umkleideräume angeordnet. An diese schließen jeweils ein gemeinsamer Sanitärraum mit barrierefreiem WC an. Die Duschen sind der Schwimmhalle zugeordnet und durch raumhohe Glaswände davon getrennt. Anstelle der früheren, verblassten grün- und orangefarbenen Fliesen entwarfen die Architekten ein neues Material- und Farbkonzept. Wände, Böden und Einbauten wie Bänke sind aus einem acrylgebundenen, weißen Mineralwerkstoff, den die Architekten nicht zuletzt aufgrund seiner hygienischen Qualitäten wählten. Das Material ist robust und pflegeleicht, einfach zu bearbeiten und problemlos zu reparieren. Seine glatte, porenfreie Oberfläche verhindert das Eindringen von Flüssigkeit. Fugen, in denen sich Bakterien vermehren könnten, entfallen, da der Mineralwerkstoff fugenlos verklebt wurde. Der Werkstoff lässt sich ähnlich wie Holz zuschneiden und verarbeiten.

Der Boden in den Duschen ist mit einem punktförmigen Relief versehen, um das Ausrutschen auf dem nassen Untergrund zu verhindern. Neben anthrazitfarbenen Böden, weißen Wänden aus Mineralwerkstoff und dem Blau des gefliesten Wasserbeckens kommt außerdem in den Duschen die Farbe Rosa zum Einsatz: Der dezente Pastellton soll für eine angenehme, leichte und positive Atmosphäre sorgen. Um eine solche Stimmung zu verstärken, kombinierten die Architekten gezielt Tageslicht und künstliche Lichtquellen.

Auch die Wände sind von blasenähnlichen Reliefs überzogen, die an einigen Stellen feine Lochungen aufweisen. Zusammen mit den von der Decke hängenden weißen Zylindern reduzieren sie die Schallreflexionen der planschenden Schüler und bilden einen Rahmen für das Schwimmbecken. Die spielerischen Wegweiser an Wänden und Scheiben wurden mithilfe eines speziellen Dampfdruckverfahrens appliziert und sind universell verständlich.

Bautafel

Architekt: Yoonseux Architectes, Paris
Projektbeteiligte: Aska Interior, Strasbourg (Einbauten); LG Hausys Europe, Genf (Mineralwerkstoff Hi-Macs)
Bauherr und Betreiber: Stadtverwaltung Paris
Fertigstellung: 2013
Standort: 18 rue de l'Atlas, 75019 Paris
Bildnachweis: Alexandra Mocanu und Yoonseux Architectes, Paris

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