Raumakustische Kriterien
Die Halligkeit eines Raumes ist wohl seine auffälligste akustische Eigenschaft. Sie lässt sich durch die Dauer des Nachhalles charakterisieren, d.h. durch die Abklingzeit eines Schallereignisses nach Beenden der Schallabstrahlung. Das hierauf basierende Kriterium Nachhallzeit wurde von Wallace Clement Sabine vor etwa sieben Jahrzehnten definiert und stellt damit das älteste und bekannteste raumakustische Gütemerkmal dar.
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Eine optimale Nachhallzeit war über lange Zeit die einzige Zielgröße raumakustischer Planung und ist als Pauschalmaß für die akustische Qualität eines Raumes auch heute noch eine der wichtigsten. Aber schon allein aus der Tatsache, dass die Nachhallzeit überall in einem Saal gleich ist, es aber in jedem Auditorium unterschiedlich bewertete Platzbereiche gibt, ist zu folgern, dass daneben weitere raumakustische Gütemerkmale existieren müssen.
Diese lassen sich vornehmlich als Verhältnisse zeitlicher und bei Musik auch räumlicher Verteilungen der an den Zuhörerorten eintreffenden Schallenergien darstellen. Man fasst diese Kriterien daher gern unter dem Begriff Energiekriterien zusammen. Dabei kommt dem Energieanteil der Anfangsreflexionen, die dem Direktschall in kurzem zeitlichen Abstand, und zwar bei Sprache bis etwa 50 ms, bei Musik bis etwa 80 ms folgen, eine besonders große Bedeutung zu.