Identifizierungsmerkmale
Gallerie
Die Lesegeräte als IM- (Identifizierungsmerkmal-)
Erfassungsgeräte sind dezentrale Elemente einer
Zutrittskontroll-Anlage, sie sind jedoch von zentraler Bedeutung,
da sie entscheiden, wem Zutritt gewährt wird und wem nicht.
Zusammen mit den Ausweisen sind sie die Frontelemente einer
ZK-Anlage. Der Ausweis mit den Identifizierungsmerkmalen seines
Besitzers ist in der Regel eine Kunststoffkarte, auch Badge
genannt. Diese hat das Format einer Scheck-Karte nach DIN 9752 mit
den Abmessungen 54 x 85,6 mm. An die Sicherheit und Robustheit der
Ausweise werden hohe Anforderungen gestellt. In vielen Fällen
gehört das Foto des Inhabers dazu.
Der sicherheitstechnische Wert dieser Maßnahme darf dabei nicht
unterschätzt werden. Es wird kaum jemand wagen, sich mit einem
gestohlenen oder gefundenen Badge mit Foto in einem geschützten
Bereich aufzuhalten. Andererseits ist aber auch jeder gefundene
Badge mit Informationen über seinen Besitzer eine Einladung zum
Missbrauch.
Die technische Bewertung eines Systems kann durch das Codier- und
Leseverfahren geschehen. Die wichtigsten Verfahren für ZK-Anlagen
sind:
Die Magnetstreifen Codierung
Bei dieser Technologie werden die Informationen auf einem
Magnetstreifen gespeichert. Beim Zutritt wird die Karte in einen
Schlitz des Lesegerätes eingeführt oder durchgezogen. Die
Information wird kontaktbehaftet ausgelesen. In vielen Anwendungen
hat sich die Magnetstreifen Codierung bewährt, sie ist vor allem
preisgünstig. Die Probleme liegen allerdings im mechanischen
Verschleiß, der magnetischen Beeinflussbarkeit und der mangelnden
Auslesesicherheit. Ein Missbrauch durch Duplizierung kann nicht
ausgeschlossen werden.
Infrarot codierte Ausweise
Als Basis für diese Codierungsart werden die unterschiedlichen
Reflexionseigenschaften der im Ausweis eingebetteten
Codierungsfolie genutzt. Die Oberfläche des Rasterbereiches muss
stets sauber sein und darf nicht mit dunklen Farben überdruckt
werden. Die Ausweise lassen sich in Einsteck- oder Durchzugslesern
decodieren, allerdings nur in der richtigen Lage und Richtung. Die
Codierung ist fest, deshalb muss der Ausweis bei Änderungen ersetzt
werden.
Induktiv codierte Ausweise
Die früher übliche Kupferfolie mit eingestanzter Codierung wird
heute bei vielen Herstellern durch eine metallhaltige PVC-Folie
ersetzt. Dieses Material verbindet sich besser mit den anliegenden
Kunststofflaminaten. Auch diese Ausweise sind fest codiert und
müssen bei Änderungen ersetzt werden. Die Decodierung kann durch
Einsteck- oder Durchzugsleser mit definierter Durchzugsrichtung
erfolgen. Sie sind widerstandsfähig auch gegenüber Verschmutzung
und haben dadurch eine hohe Lebensdauer.
Die Wiegand Codierung
Dieser Ausweis besteht aus einer Anzahl kurzer Drahtstücke (ca. 7
mm) aus einer Speziallegierung. Die Codierung wird dabei durch die
geometrische Anordnung der Drähte vorgenommen und kann nachträglich
nicht mehr geändert werden. Der Wiegand Ausweis ist sehr elastisch
und kann in Einsteck- und Durchzugslesern decodiert werden. Er ist
unempfindlich gegenüber Magnetfeldern.
Chipkarten
Die Vorzüge der Chipkarten liegen vor allem in der hohen
Speicherkapazität und der großen Fälschungssicherheit. Chipkarten
gibt es entweder mit fester Codierung oder auch mit frei
programmierbaren Bausteinen. Sie funktionieren nur in
Einstecklesern.
Transponder Codierung (Proximity Codierung
genannt)
Wenn der Ausweis dem Lesegerät angenähert wird, sendet der im
Ausweis eingebettete Transponder bidirektionale Daten im
Halbduplex-Betrieb an den Datensammler. Die Daten des Transponders
sind in einem internen EEPROM gespeichert. Der Transponder des
Ausweises benötigt keine eigene Stromversorgung, sondern bezieht
seine Energie aus der magnetischen Komponente eines
Hochfrequenzsignals (in der Regel zwischen 125 und 150 kHz) des
Lesegerätes. Die Daten des Transponders werden diesem Signal
aufmoduliert und an das Lesegerät gesendet.
Die benötigte Datenmenge ist für die Auswahl des Codier- und
Leseverfahrens von entscheidender Bedeutung. In der Regel sollen
folgende Informationen codiert werden:
- Firmencode
- Gültigkeitsdauer
- Zeitzone
- Raumzone
- Personalnummer
- PIN-Codierung
- Karten-Ausgabenummer
- Reserve
Neben diesen Codier- und Leseverfahren gibt es noch die Systeme mit Tastatur und Elektronikzylinder, die zu den autarken Schließsystemen gehören und immer mehr an Bedeutung gewinnen.