Gas-Wärmepumpen
Nach dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik kann Wärme nicht von selbst von einem kälteren auf einen wärmeren Körper übergehen. Um die „kalte” Energie aus der Umwelt zu Heizzwecken nutzen, muss das Temperaturniveau dieser Energie angehoben werden. Maschinen, welche die Wärme mit einem Energiehub anheben oder „hoch pumpen”, heißen Wärmepumpe. Auf dem Markt am häufigsten vertreten sind die elektromotorischen Wärmepumpen. Eine weitere energieeffiziente Wärmepumpenart sind die Gas-Wärmepumpen, die als Antriebsenergie Erdgas oder Bio-Erdgas nutzen. Sie werden unterteilt in Gasmotor-Wärmepumpen, auch Gasklimageräte genannt, Absorptions-Wärmepumpen, Diffusions-Absorptions-Wärmepumpen und Adsorptions-Gaswärmepumpen.
Gallerie
Gasmotor-Wärmepumpen
Die Gasmotor-Wärmepumpe ist die engste Verwandte der verbreiteten
Elektro-Wärmepumpe. Anstatt des Elektromotors wird der Verdichter
(Kompressor) der Wärmepumpe jedoch von einem Gasmotor angetrieben.
Analog zur Elektrowärmepumpe wird die Umgebungswärme mit Hilfe von
Kältemittel vom tieferen zum höheren
Temperaturniveau gepumpt (Energiehub). Im Kondensator
(Verflüssiger) ändert das Kältemittel seinen Zustand von gasförmig
nach flüssig. Es gibt dabei die aufgenommene Wärme aus der
Umgebungsluft ab. Danach nimmt das flüssige Medium im Verdampfer
die Umgebungswärme auf und wird dabei wieder gasförmig (verdampft).
Wie ein Automotor gibt der Gasmotor auch Wärme ab, die ebenfalls
zum Heizen verwendet wird. Der Gasmotor-Wärmepumpen-Prozess kann
auch umgekehrt werden. Aus der gleichen Maschine wird dann eine
Kältemaschine, die im Sommer zum Kühlen von Gebäuden genutzt werden
kann.
Absorptions-Wärmepumpe
Auch bei der Absorptions-Wärmepumpe wird die Umgebungswärme über
einen Arbeitsmedium-Kreislauf vom tieferen zum höheren
Temperaturniveau gepumpt. Statt des mechanischen Verdichters
(Motorwärmepumpen) besitzt sie einen thermischen Verdichter. Das
Arbeitsmedium ist Ammoniak, das innerhalb der Maschine abwechselnd
gasförmig und in Wasser gelöst ist. Den Kreislauf treibt ein
Gasbrenner an. Er erhitzt die Ammoniak-Wasser-Lösung so lange, bis
das Ammoniak als Gas aus dem Wasser austreibt. Das heiße
Ammoniakgas strömt in den Kondensator, gibt seine Wärme als
Heizenergie ab und wird wieder flüssig. Das flüssige Ammoniak
fließt in den Verdampfer, nimmt Umgebungswärme auf und wird wieder
gasförmig. Im danach folgenden Absorber löst sich das Ammoniakgas in
Wasser und gibt dadurch die aufgenommene Wärme ab. Vom Absorber
wird das Wasser-Ammoniak-Gemisch wieder in den Austreiber
gepumpt, und der Kreislauf beginnt erneut. Auch bei der
Absorptions-Gaswärmepumpe kann durch Umkehren des Kreislaufes
gekühlt statt geheizt werden. Absorptions-Wärmepumpen dienen meist
zur Beheizung und Klimatisierung großer Gebäude.
Diffusions-Absorptions-Wärmepumpe (DAWP)
Als Kältemittel für die Diffusions-Absorptions-Wärmepumpe wird
Ammoniak, Wasser und Helium verwendet. Das Wärmepumpenaggregat
benötigt keine mechanische Pumpe oder Kompressoren. Stattdessen
setzt sich der DAWP-Prozess bei Wärmezufuhr von selbst in Bewegung.
Die Arbeitsmedien zirkulieren im Gerät aufgrund von Dichte- und
Konzentrationsunterschieden. Beim Kreisprozess verdunstet das
Kältemittel Ammoniak im Verdampfer und diffundiert in eine
Helium-Atmosphäre. Dabei nimmt das Kältemittel Energie aus der
Umwelt auf. Das Helium dient dabei nur als druckausgleichendes
Hilfsgas. Das Dampfgemisch aus Ammoniak und Helium strömt nach dem
Verdampfer in einen Absorber. Hier wird das Kältemittel wieder in
einer wässrigen Lösung vom Helium getrennt. Die dabei frei werdende
Energie steht dem Heizsystem zur Verfügung. Das vom Kältemittel
gereinigte Helium strömt danach wieder in den Verdampfer, wo es
erneut Kältemittel aufnimmt. Die im Absorber mit Kältemittel
angereicherte wässrige Lösung fließt in einen Austreiber. Über
einen Gasgebläsebrenner kommt Wärme in den Austreiber. Das Ammoniak
verdampft und trennt sich im nachfolgenden Rektifikator vom nicht mehr erwünschten Wasser.
Das strömt in den Absorber zurück. Der Ammoniakdampf steigt in den
Kondensator auf und gibt weitere Wärme ab. Nachfolgend beginnt der
Kreislauf im Verdampfer von Neuem.
Mit einem DAWP-Gerät ist es möglich, in einem modernen Einfamilienhaus bis zu 25 Prozent Energie im Vergleich zu einer Brennwertanlage einzusparen. In einer Kombination mit einem Gasbrennwertgerät ist die DAWP-Wärmepumpe Loganova GWP von Buderus die erste serienreife Heiztechnik dieser Art.
Adsorptions-Wärmepumpen
Adsorptionsmaschinen arbeiten meistens mit der Stoffkombination
Silicagel/Wasser. Sie werden vereinzelt zur Klimatisierung
eingesetzt. Ein Beispiel für ein Heizgerät ist die noch in der
Entwicklung befindliche Zeolith-Gas-Wärmepumpe. Zeolith ist ein
Mineral, das Wasserdampf ansaugt, an sich bindet (adsorbiert) und
dabei Wärme bis etwa 300°C abgibt. In dem Gerät befinden sich eine
Gas-Brennwertzelle, ein Zeolith-Modul sowie Solarkollektoren. Im
oberen Teil der Wärmepumpe befindet sich das Sorptionsmittel Zeolith. Im unteren Teil ist ein
weiterer Wärmetauscher (Kondensator/Verdampfer) angeordnet. Als
Kältemittel ist Wasser enthalten. Das Zeolith-Modul ist hermetisch
verschlossen und arbeitet im Unterdruck.
Der Sorptionsprozess im Modul läuft in zwei Phasen ab: In der
Ersten wird das Zeolith mithilfe des Gasbrenners auf ca 130°C
erhitzt. Dabei desorbiert das Wasser und strömt als Dampf in den
unteren Teil des Moduls. Hier kondensiert der Dampf und gibt dabei
seine Kondensationswärme an den unteren Wärmetauscher bzw. das
Heizsystem ab. Wenn das Zeolith trocken ist und sich das gesamte
Wasser im unteren Teil des Moduls befindet, schaltet der Brenner
aus und das Modul kühlt unter Umgebungstemperatur ab. In der
zweiten Phase kommt die Umgebungswärme ins Spiel. Die
solarthermisch erwärmte Sole aus den Kollektoren führt dem
Verdampfer „kalte” Energie zu. Das Wasser verdampft dadurch im
unteren Teil des Moduls. In den oberen Teil strömt Dampf und wird
dort vom Zeolith adsorbiert. Die dabei frei werdende
Adsorptionswärme wird ebenfalls genutzt. Wenn das Wasser
vollständig verdampft ist, beginnt der Prozess erneut.
Fachwissen zum Thema
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