Hotel Nalu in Nosara
Natürlich belichtete und belüftete Räume
Die vielfältige tropische Landschaft und die wellenreichen
Küsten Costa Ricas locken Gäste aus der ganzen Welt zum Erleben der
reichen Pflanzen- und Tierwelt, zum Surfen und Erholen. Dem Erhalt
der Natur misst der Staat einen hohen Stellenwert bei: Über ein
Viertel der Landesfläche stehen unter Naturschutz. Zugunsten von
Umwelt und Klima fördert man den Ökotourismus und Strom wird fast
gänzlich aus regenerativen Quellen gewonnen. Eine neue Unterkunft
für Urlauber ist das Hotel Nalu in Nosara, unweit des
Pazifiks im Westen des Landes. Fünf Gehminuten vom Strand entfernt
liegt das Grundstück, für das die Architekten von Studio Saxe drei
Bungalows und einen Pavillon für Yoga, Boxen und Kampfsportkunst
geplant haben.
Gallerie
Die vier Bauten sind verstreut auf einer 656 Quadratmeter großen Fläche positioniert. Verschiedene Palmenarten, Stauden und Sträucher bilden einen grünen Sichtschutz. Weiße Quader mit viel Glasflächen und prägnanten Flugdächern charakterisieren die drei Wohnbungalows. Zwei davon bieten Platz für maximal sechs, einer für maximal zehn Personen. Sie bestehen aus zwei beziehungsweise drei Schlafzimmern, einer Wohn-Essküche, zwei bzw. drei Bädern und einem zentralen Flur. Durch bodentiefe, verglaste Schiebetüren ist das Wohnzimmer jeder Einheit vermeintlich nahtlos mit der eigenen Terrasse, der Außendusche und dem privaten Pool verbunden. Jeder Raumquader eines Hauses ist von einem leicht geneigten Dach überspannt, sodass es pro Bau vier bzw. fünf Dächer gibt. Diese Dächer haben teilweise etwas unterschiedliche Höhen und scheinen über umlaufenden, schwarz gerahmten Fensterbändern zu schweben.
Der Pavillon für Sportkurse ist eine offene
Flachdachkonstruktion aus Holz, die von einer leichten, schwarz
lackierten Stahlrahmenkonstruktion getragen wird. Auf einer leicht
erhöhten, hölzernen Plattform bietet er Schutz vor Regen und Sonne;
Außenwände hat er nicht. Ihm angegliedert sind je zwei Umkleide-
und WC-Räume.
Gesund Bauen
Die Verknüpfung ihrer Architektur mit der Natur ist den
costa-ricanischen Planern ein zentrales Anliegen. Nachhaltige,
ökologische Gebäude, welche die Umgebung einbeziehen, wünschte sich
auch der Bauherr. Ziel für das kleine Yoga Retreat war es zudem,
offene, helle und luftige Räume in konventioneller und einfacher
Bauweise zu schaffen, die zeitgemäße Gestaltung mit lokalem
Handwerk verbinden. Unternehmen der Region sollten in der Lage
sein, die erforderlichen Arbeiten auszuführen. Gelungen ist das mit
einer Konstruktion aus einschaligem, weiß verputztem Mauerwerk für
die Wände in Kombination mit weit gespannten Betonträgern auf
Betonstützen. Die Unterseiten der leichten Metalldächer, sowie die
Decken und der Boden einiger Räume, sind mit Brettern aus
recyceltem Teakholz beplankt. Dieses Holz ist sehr strapazierfähig
und weist eine hohe Resistenz gegen Pilzbefall und Schädlinge auf.
Außerdem reguliert dieser Baustoff die
Raumluftfeuchtigkeit.
Jeder der vier Baukörper wurde nach sorgfältiger Recherche der
gegebenen Wind- und Sonnenverhältnisse ausgerichtet, sodass eine
natürliche Belüftung und Belichtung der Häuser möglich ist. Große
Fensterflächen können geöffnet und die Scheiben der oberen
Lichtbänder geklappt werden. Für eine verstärkte Luftzirkulation
sorgen Ventilatoren an der Decke. Schutz vor direkter, äquatorialer
Sonnenstrahlung bieten die auskragenden Flugdächer. Auch wurde
darauf geachtet, dass jedes Haus sowohl über Nähe zum Außenraum und
zum umgebenden Grün als auch über ausreichend Privatsphäre verfügt.
-jb
Bautafel
Architekten: Studio Saxe, San José
Projektbeteiligte: Sotela Alfaro, (Tragwerkplanung); Dynamo Studio (Elektroplanung)
Fertigstellung: 2017
Standort: Calle Los Mangos H15-19, Nosara/Costa Rica
Bauherr: Nalu, Nosara/Costa Rica
Bildnachweis: Andres Garcia Lachner