Tages- und Kunstlicht
Der Einfluss des Tageslichtes auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit wurde in der Gebäudeplanung lange Zeit unterschätzt. Man plante Großraumbüros oder Schulen mit möglichst geringem Bezug zur Außenwelt, um die Konzentration beim Arbeiten nicht zu stören. Heute belegen Studien, dass Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz über wenig Tageslicht verfügen, nach einiger Zeit über zahlreiche Befindlichkeitsstörungen klagen. Auch bei Kindern, die sich in vorwiegend künstlich beleuchteten Klassenräumen aufhalten, wurden vermehrt psychomotorische Beeinträchtigungen festgestellt.
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Durch das Auftreffen des Lichtes im Auge und dessen Wirkung werden über verschiedene Drüsen zahlreiche Funktionsmechanismen im Körper ausgelöst oder gesteuert, wie z.B. die Hormonproduktion oder der Schlaf-Wach-Rhythmus. Eine mindestens ein- bis zweistündige Tageslichtdosis von etwa 2.000 Lux ist notwendig, um diese Vorgänge auf Dauer störungsfrei aufrecht erhalten zu können. Darüber hinaus verursacht Lichtmangel, durch die vermehrte Produktion von Melatonin und damit verbundene biochemische Veränderungen in Gehirn und Stoffwechsel, depressive Verstimmungen, die oftmals saisonal in der dunkleren Winterjahreszeit auftreten. Auch Symptome wie eine erhöhte Reizbarkeit, ein geschwächtes Immunsystem und eine verminderte Konzentrationsfähigkeit können durch Lichtmangel hervorrufen werden.
Die Wirkungsmechanismen zwischen gesundheitlichen Problemen und
Tageslicht sind noch nicht restlos geklärt, ein Zusammenhang ist
jedoch unverkennbar. Die dauerhafte und ausschließlich künstliche
Beleuchtung am Arbeitsplatz gilt als eine der Ursachen für das
Sick-Building-Syndrom. Wenn Kunstlicht eingesetzt
wird, sollte es sich deshalb der Qualiät und Quantität des
Sonnenlichts so weit wie möglich annähern. Hinweise zur Planung mit
Licht gibt die DIN 5035 Beleuchtung mit künstlichem
Licht.