Dachbaustoffe: Unterdach
Ist bei einem Dach mit starken Beanspruchungen beispielsweise durch Sprühwasser oder Flugschnee zu rechnen oder besitzt es eine geringe Dachneigung, so sollte ein Unterdach vorgesehen werden. Bei diesem handelt es sich im Prinzip um eine funktionsfähige Dachhaut, die darüber liegende Dacheindeckung dient in diesem Fall vor allem dem Bewitterungsschutz für das Unterdach. Für die Ausführung eines Unterdaches kommen verschiedene Materialien zum Einsatz.
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Holz
Eingesetzt werden u.a. sägeraue Holzbretter, die
auf die Dachsparren genagelt werden. Dadurch ergibt sich zwar ein
Durchtrittschutz und eine Verbesserung des sommerlichen
Hitzeschutzes, aber die Konstruktion ist weder wasserabweisend noch
winddicht und muss zusätzlich abgedichtet werden.
Holzfasern
Mit ausreichen starken Platten aus Holzfasern lassen sich
ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Unterdächer erstellen.
Verwendet werden können zum einen Holzweichfaserplatten, die mit
Naturlatex, Paraffinen oder Bitumen hydrophobiert wurden, trotzdem
diffusionsfähig sind und mit Nut und Feder versehen sind. Sie haben
eine gute Wärmespeicherfähigkeit, verbessern den sommerlichen
Hitzeschutz und den U-Wert der Dachkonstruktion. Allerdings sind
die Zusatzstoffe wie Paraffin und Bitumen ökologisch und
gesundheitlich nachteilig. Ein Unterdach lässt sich auch aus
Holzhartfaserplatten erstellen. Diese aus Holzwolle und einem
Bindemittel hergestellten Platten sind ökologisch und
gesundheitlich weitgehend unbedenklich.
Kunststoff
Baufolien aus Polyethylen (PE) sind hochreißfest, wasserabweisend,
winddicht und dennoch diffusionsfähig. Sie bestehen meist aus einem
hochverdichteten PE-Spinnvlies (HDPE) und teilweise aus einer
Beschichtung aus einem Polypropylen-Vlies. Der Kunststoff PE ist
weitgehend umweltverträglich und weitgehend gesundheitlich
unbedenklich, da er u.a. emissionsfrei ist.
Bitumen
Diese Dachbahnen bestehen aus einem Trägergewebe aus Glasfasern,
Kunststoffvliesen, Jute oder Rohfilzpappe, auf das beidseitig eine
Beschichtung aus Oxidations- oder Polymerbitumen sowie eine
mineralische Bestreuung aufgebracht wird. Bei der Herstellung und
Verarbeitung im Heißverfahren sowie unter großer Hitzeeinwirkung
können krebsauslösende Gase entstehen. Bei der Kaltverklebung oder
einer losen Verlegung werden keine gesundheitlich bedenklichen
Stoffe freigesetzt. Bitumenbahnen sollten keinen Kontakt zum
Innenraum haben. Sie sind ökologisch und gesundheitlich
bedenklich.
Papier
Die aus Recyclingpapier hergestellte Baupappe wird als Dampfbremse,
Rieselschutz bei losen Schüttungen, Unterspannbahn, Trennlagen,
Estrichlegerfolie oder Estrichpappe verwendet. Mit Wachsen oder
Ölen sowie Ammoniumsalzen wird das Papier wasserabweisend und
schwer entflammbar gemacht. Für die Reißfestigkeit werden einige
Papiere mit einem Glasseidengewebe versehen. Aufgrund der
Zusatzstoffe sollten Baupappen keinen Kontakt mit den Innenräumen
haben. Sie sind ökologisch und gesundheitlich eingeschränkt
empfehlenswert.