Biometrische Verfahren

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Biometrie ist die "Wissenschaft von der Zählung und Körper-Messung an Lebewesen" (Duden). Auf den Bereich der Zutrittskontrolle übertragen bedeutet das: Biometrische Identifizierungsmerkmale, wie Gesicht, Stimme, Augennetzhaut, Handgeometrie und Fingerabdruck werden zur Identifizierung entweder als Einzelmerkmal oder gemeinsam mit einem anderen Merkmal "UND" verknüpft hinzugezogen. Biometrische Verfahren sind nur dann einsetzbar, wenn von den betreffenden Personen vorher die Prüffaktoren aufgenommen, analysiert und abgespeichert wurden. Bei einem Zutrittsbegehren wird das entsprechende Merkmal erneut aufgenommen und mit dem im Speicher hinterlegten Muster verglichen. Bei Übereinstimmung wird der Zugang freigegeben.

Von den in den letzten Jahren diskutierten oder zur Marktreife entwickelten biometrischen Identifikationsverfahren sind bis heute folgende bekannt und einsetzbar:

  • Stimmerkennung
  • Unterschriftenvergleich
  • Handgeometrieerkennung
  • Retina-Gefäßmustererkennung (Augennetzhaut)
  • Fingerabdruckanalyse
  • Optische Erkennung (automatischer Bildvergleich)
  • Opto-akustische Erkennung
Die meisten biometrischen Kontrollsysteme haben mit der geringen Akzeptanz der Benutzer zu kämpfen. Psyschologische Gründe und auch hygienische Bedenken sind es, die bei der Abtastung des Augenhintergrundes, bei der Kontrolle des Fingerabdrucks oder beim Positionieren des Kopfes in eine Kinnschale eine Abwehrhaltung hervorrufen. Diese Ablehnung führt zu bewussten Fehlbedienungen und damit zur Blockade der gesamten Zutrittskontrolle.

Vielversprechend sind die Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich des automatischen Bildvergleichs. Der direkte Bildvergleich beanspruchte jedoch eine so hohe Rechenleistung und war mit einer extremen Fehlerrate behaftet, dass diese Verfahren praktisch nicht einsetzbar waren.

Neuere Verfahren nutzen nur einige wenige unveränderliche Kennzeichen, wie die Zuordnung von Kinn und Augen, Nasen- und Stirnform sowie den Augenabstand. Diese Kennzeichen begleiten den Menschen und lassen sich ebenso zuverlässig einordnen wie z.B. die Fingerabdrücke. Das menschliche Gesicht wird bei diesen Verfahren mathematisch erfasst, indem das Gesicht mit Gitternetzlinien überzogen wird und die typischen Merkmale an bestimmten Gitternetzknoten erfasst werden. Der Vorteil dieses Systems liegt eindeutig in der berührungslosen Erfassung der Identifizierungsmerkmale.

Bildnachweis: Josef Schlechtinger GmbH, Wenden-Gerlingen

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