Bautechnische Endoskopie

Um nicht sichtbare Bauteile schnell, kostengünstig und ohne größere Eingriffe in die Bausubstanz untersuchen zu können, wird ein spezielles Verfahren angewendet – die bautechnische Endoskopie. Sie wurde Anfang der 1980er-Jahre in Österreich entwickelt und gibt bei Schäden an der Bausubstanz Hinweise für notwendige Sanierungsmaßnahmen. Zudem dient sie dazu noch nicht sichtbare Schäden frühzeitig zu erkennen.

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Zur Vorbereitung der Untersuchung wird mit einer Bohrmaschine ein Loch von 10 mm Durchmesser in das Bauteil gebohrt. Durch die Öffnung geschoben erlaubt das mit einer leistungsstarken Halogenlampe ausgestattete Endoskop die Untersuchung dunkler Hohl- und Zwischenräume. Im Hinblick auf Holzkonstruktionen hat sich die bautechnische Endoskopie als besonders nützlich erwiesen, denn Pilzen, Insekten und Mikroorganismen, die Holz in seiner natürlichen Umgebung zersetzen, muss man in Gebäuden bei einem Befall möglichst schnell entgegen wirken. Außerdem lässt sich die Qualität von Holz durch die Betrachtung der Bohrlochinnenwand mit dem Endoskop beurteilen, aber auch durch die Konsistenz und den Geruch des gewonnenen Bohrmehls sowie dem gegebenen Bohrwiderstand. In der Regel begutachtet man die Risikobereiche der Holzkonstruktion wie z.B. Balkenköpfe in den Außenwänden (Auflagerbereich) und in den Nassbereichen. Allerdings ist nur eine stichprobenartige Untersuchung der Bauteile möglich.
 
Die bautechnische Endoskopie wird nicht nur zur Schadensbeurteilung, sondern auch zur Analyse von Decken- und Wandaufbauten verwendet.

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