Barrierefreie Gestaltung von Kontrasten und Beschriftungen
Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2011
136 Seiten mit farbigen Abbildungen und Tabellen, kartoniert
Preis: 25 EUR
ISBN 978-3-8167-8445-6
Damit transparente Glaswände oder -türen nicht zu Unfällen
führen, weil besonders eilige, etwas verträumte oder auch
sehbehinderte Menschen sie nicht bemerken, fordert die DIN
32975: Gestaltung visueller Informationen im öffentlichen Raum zur
barrierefreien Nutzung Sicherheitsmarkierungen für solche
Raumabtrennungen. Auch Treppenstufen, ausgestattet mit einem
durchgehend gemusterten Bodenbelag ohne abgesetzte Kanten, können
ihre Nutzer zu Fall bringen. So erging es auch Dietmar Böhringer,
dem Autor des Buches Barrierefreie Gestaltung von Kontrasten und
Beschriftungen.
Zunächst führt er Beispiele für gute und schlecht lesbare Schriften
im öffentlichen Raum auf und erläutert die Begriffe Farb- und
Leuchtdichtekontrast. Bezüglich der Treppenmarkierungen legt er die
Forderungen der DIN 32975 sowie DIN 18040-1
Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1: Öffentlich
zugängliche Gebäude kritisch dar und belegt anhand von Fotos,
wie irreführend Markierungen an falscher Stelle sein können. Das
zweite Kapitel widmet sich der Messung, Berechnung und Planung von
Kontrasten und erläutert Farbkontraste anhand von RAL-Farben.
Barrierefreie Beschriftungen werden im Kapitel 5 behandelt: Hier
findet sich beispielsweise der Hinweis, dass Schriften im
90°-Winkel und der üblichen Leserichtung stehen sollten und die
einzelnen Buchstaben sich nicht berühren dürfen. Die Größe, Höhe
und Anordnung der Zeichen werden erläutert, als besonders gut
lesbar gilt derSchwarz-Weiß-Kontrast. Auf ein kurzes Fazit folgen
das Literaturverzeichnis, Anmerkungen sowie der Anhang mit
zahlreichen Tabellen zu lichttechnischen Größen, Formeln und
Farben.
Das Buch wendet sich zum einen an Architekten und Designer, damit
diese ihre ästhetischen Ziele barrierefrei umsetzen, zum anderen
aber auch an Sehbehinderte, damit diese die Umsetzung von Normen
überprüfen können. Es bietet wichtige grundlegende Hinweise zur
Gestaltung von Kontrasten und Schriften. Als Nachschlagewerk ist es
jedoch wenig geeignet: Bilder und Tabellen sind unregelmäßig in den
Fließtext eingefügt, der mit Werten und Formeln gespickt das
konzentrierte Lesen erfordert. Positive Beispiele für die
barrierefreie und ästhetische Gestaltung fehlen hier, eine
übersichtlichere und ansprechendere Gliederung wäre wünschenswert
gewesen. -us