Schnittstellen für die drahtlose Steuerung der Beleuchtung
Standards und Eigenschaften
Damit die Beleuchtungsanlage an die Gebäudetechnik gekoppelt und von Hand oder automatisch über ein Bussystem gesteuert werden kann, sind Schnittstellen erforderlich. Generell wird zwischen allgemeinen Datenschnittstellen, wie sie auch für andere Steuerungen im Gebäude verwendet werden, und speziellen Beleuchtungsschnittstellen wie beispielsweise DALI oder der 1-10V-Schnittstelle unterschieden.
Gallerie
Zusätzlich kann man zwischen leitungsgebundenen Drahtlösungen und drahtlosen Schnittstellen, d.h. nicht leitungsgebundenen Funklösungen (oder auch Infrarotlösungen) wählen.
Funklösungen für die Beleuchtungssteuerung
- ZigBee: Der ZigBee-Funkstandard ist ein
Smart-Home-Standard, der in der Gebäudeautomation, in drahtlosen
Sensornetzwerken, aber vor allem in der Lichttechnik stark
verbreitet ist. ZigBee ist für Anwendungen mit geringem
Datenaufkommen einfach und flexibel handhabbar. Es benötigt wenig
Energie, sodass das System sehr gut für batteriebetriebene Geräte
geeignet ist (Anmerkung: Ein ähnliches Drahtlosprotokoll ist
Z-Wave). Der Schwerpunkt von ZigBee liegt in Netzwerken mit relativ
kurzer Reichweite bis zu 100 Metern, was im Gebäude (fast immer)
ausreicht. Über vermaschte Netze sind aber auch Reichweiten über
mehrere Kilometer realisierbar. ZigBee-fähige Lampen und
Leuchtensysteme werden von mehreren großen Lampenherstellern
angeboten.
- EnOcean: Der EnOcean-Standard stellt eine energieautarke
Funklösung für smarte Geräte dar. Für die Übertragung von
Steuersignalen werden weder Leitungen noch Batterien benötigt. Die
Sender nutzen die Energie aus der Umgebung (sogenanntes Energy
Harvesting), z.B. über den Piezo-Effekt oder aus der
Bewegungsenergie beim Betätigen von Schaltern sowie aus
Solarzellen. Der Funkstandard EnOcean arbeitet mit 868 MHz und ist
seit März 2012 durch die IEC als internationaler Standard
festgeschrieben. Das Protokoll wird vor allem für energieautarke
Funkmodule (Sende-, Empfangs-, Transceiver-Module und die
dazugehörigen Energiewandler) der Haussteuerung eingesetzt. Die
energieautarken, wartungsarmen EnOcean-Lösungen eignen sich
besonders für eine einfache und rasche Nachrüstung von
Installationen bei geringen Datenmengen. Der interoperable
Funkstandard erlaubt es, Geräte wie Schalter, Sensoren oder
Gateways verschiedener Hersteller problemlos miteinander zu
verbinden. Die EnOcean-Technologie wird heute von zahlreichen
Unternehmen angewandt, die in der EnOcean-Allianz vereint sind und
Komponenten für die Gebäudeautomation, für Licht-, Jalousie- oder
Raumklimasteuerung herstellen. Sie nutzen das Protokoll für
Wandschalter, für Rauch-, Bewegungs- und Temperaturmelder oder für
Fenster- und Türkontakte.
- WLAN/Wi-Fi: Das weit verbreitete WLAN (Wireless Local
Area Network), oft auch als WiFi bezeichnet, kann grundsätzlich
große Datenmengen übertragen. Dieser Funk-Standard wurde
ursprünglich nicht für die Gebäudeautomation oder
Hausautomatisierung entwickelt und optimiert. Da WLAN aber in den
meisten Häusern und Wohnungen vorhanden ist, wird das System nun
auch für die Kommunikation in der Gebäudetechnik und in
Beleuchtungsanlagen angewendet. Der Datenaustausch zu den Leuchten
erfolgt direkt über WLAN-Router oder einen dazwischengeschalteten
Access Point.
- Bluetooth: Bluetooth dient zum Datenaustausch über kurze Entfernungen zwischen Geräten, die sich durch ein einfaches Pairing miteinander verbinden, z.B. eine Tastatur mit einem Tablet. Der Funkstandard Bluetooth ist nur für kürzere Distanzen von etwa 0,2 bis 10 Meter geeignet (mit Bluetooth 5 sind aber schon Reichweiten bis 200 Meter möglich). Das zu Bluetooth gehörende Funkprotokoll ist das Wireless Personal Area Network (WPAN). Die Bezeichnung des Standards ist vom Namen des dänischen Königs Harald Blauzahn (engl. Harald Bluetooth) abgeleitet. Das Logo besteht aus den beiden nordischen Runen für die Buchstaben B und H. Die Bluetooth-Microchips mit je einer Sende- und Empfangseinheit sind oft schon in die Geräte integriert. Mit Bluetooth und WLAN können Lampen und Leuchten komfortabel über mobile Endgeräte wie Tablets oder Smartphones gesteuert werden.