Trinkwasserhygienische Eignung metallischer Werkstoffe
Bei Rohren, Armaturen, Rohrverbindern, Apparaten, Pumpen und Komponenten
Gallerie
Trinkwasser ist ein kostbares Gut, das gesundheitlich
unbedenklich und hygienisch einwandfrei sein muss. Vom
Wasserversorger über den Fachplaner und die ausführenden Firmen bis
hin zum Verbraucher stehen alle Beteiligten in der Verantwortung,
die strengen Grenzwerte der aktuellen Trinkwasserverordnung
einzuhalten.
Ein wichtiger Aspekt der Trinkwasserinstallation ist die Auswahl
geeigneter Werkstoffe: Werkstoffe und Produkte müssen nicht nur
verschiedenen technischen und mechanischen Ansprüchen genügen,
sondern vor allem auch hygienisch unbedenklich sein. Für die
Trinkwasserinstallation dürfen ausschließlich Metalle und
Metalllegierungen eingesetzt werden, die den Vorgaben der DIN
50930-6 Korrosion der Metalle - Korrosion metallener
Werkstoffe im Innern von Rohrleitungen, Behältern und Apparaten bei
Korrosionsbelastung durch Wässer - Teil 6:
Bewertungsverfahren und Anforderungen hinsichtlich der hygienischen
Eignung in Kontakt mit Trinkwasser entsprechen. Die Norm
beschreibt den Einfluss wasser- und werkstoffseitiger Parameter
sowie der Betriebsbedingungen auf die Veränderung der
Wasserbeschaffenheit bei Kontakt des Trinkwassers mit metallischen
Werkstoffen und wird vom DVGW-Regelwerk als grundlegend
aufgeführt.
Die trinkwasserhygienische Eignung metallischer Werkstoffe gilt für
folgende Produktgruppen:
- Rohre
- Armaturen, Rohrverbinder, Apparate und Pumpen
- Komponenten, deren wasserberührte Fläche in der Summe nicht mehr als zehn Prozent der gesamten Bauteilfläche in Armaturen, Rohrverbindern, Apparaten sowie Pumpen einnimmt
Trinkwasserhygienisch geeignete metallene
Werkstoffe:
- Nichtrostende Stähle können im Passivzustand für alle
Produktgruppen (Rohre, Armaturen, Rohrverbinder und Pumpen sowie
für Komponenten in Armaturen und Pumpen) verwendet werden.
Einschränkungen: Bei einigen nichtrostenden Stählen besteht eine
erhöhte Wahrscheinlichkeit des Auftretens örtlicher Korrosion bei
Kontakt mit Trinkwasser oder bei einer Desinfektionsmaßnahme mit
sehr hohen Chlorkonzentrationen. Dieser Korrosionsangriff führt zum
technischen Versagen des entsprechenden Bauteils. Das technische
Regelwerk gibt Hinweise zur Beständigkeit von nichtrostenden
Stählen gegen diese Korrosionsarten.
- Kupfer kann für alle Produktgruppen (Rohre, Armaturen,
Rohrverbinder und Pumpen sowie für Komponenten in Armaturen und
Pumpen) verwendet werden. Einschränkungen: Kupferrohre können nicht
für alle Trinkwässer in Deutschland eingesetzt werden, wie bei
Trinkwässern mit einem niedrigen ph-Wert. Laut
Trinkwasserverordnung darf der ph-Wert zwischen 6,5 und 9,5 liegen.
Die Einsatzmöglichkeiten sind in der DIN 50930-6 beschrieben.
- Innen verzinntes Kupfer bietet keine Einschränkungen des
Anwendungsbereiches für den Kontakt mit Trinkwasser (die Verzinnung
muss dem DVGW-Arbeitsblatt GW 392 bzw. W 534 entsprechen).
Einschränkungen: Bezüglich der Kombination mit anderen Werkstoffen
sind die Anforderungen des technischen Regelwerks zu
berücksichtigen.
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