Kollektorfläche und solarer Deckungsgrad
Gallerie
Die Auslegung der Solarkollektorfläche ist direkt abhängig vom
Heizwärmebedarf, den Auslegungstemperaturen der
Heizkörper/Flächenheizungen und dem gewünschten solaren
Deckungsgrad (auch Deckungsrate genannt). Er gibt an, wie hoch der
prozentuale Anteil der solaren Nutzwärme am Gesamtbedarf für
Heizung und Warmwasser ist. Der solare Deckungsgrad ist ein
Zielwert, den die Solaranlage erreichen soll.
Je nach Anlagenart kommen verschiedene Strategien zum
Einsatz:
- Hoher Deckungsgrad über 70%
Ziel ist die maximale Verbrauchsabdeckung durch die Solarthermieanlage. Sie führt zu großen Kollektorflächen und hohen Energieüberschüssen (Verlusten) in den Sommermonaten. Höherer Deckungsgrad bedeutet niedrigerer Nutzungsgrad. Die Anlage ist aufwendig und teuer.
- Niedriger Deckungsgrad unter 40%
Hier wird die gesamte Kollektorenergie im Sommer ausgenutzt. Defizite werden durch eine weitere Wärmequelle ausgeglichen. Die Anlage ist klein und kostengünstig. Das Konzept wird vor allem bei solarthermischen Großanlagen angewendet. Bei Mehrfamilienhäusern liegt der solare Deckungsgrad meistens zwischen 30 und 45%.
- Mittlere solare Deckungsrate zwischen 40 und 60%
Die Kompromisslösung ist eine bedarfs-kostenoptimierte Anlage. Sie kommt bei kleinen Anlagen (Einfamilienhaus) für die solarthermische Warmwasser-Anlage zum Einsatz. Mit einem solaren Deckungsgrad von 60% kann der Warmwasserbedarf im Sommer abgedeckt werden und der Heizkessel kann ausgeschaltet bleiben.