Beheizung von Warmwasserspeichern
Arten und Funktionsweisen
Im Gegensatz zum Durchlauferhitzer, der warmes Trinkwasser nur nach Bedarf bereitet, wird im Warmwasserspeicher das Trinkwasser unabhängig vom Bedarf erwärmt und zwischengespeichert. Die Wärmeübergabe erfolgt dabei in der Regel nach dem Prinzip eines Wärmetauschers. Unterschieden wird, wo die Wärmeenergie zum Erwärmen des Wassers erzeugt wird; dementsprechend gib es direkt und indirekt beheizte Warmwasserspeicher.
Gallerie
Direkt erwärmte Warmwasserspeicher
Direkt erwärmte Warmwasserspeicher sind mit einem eigenen Wärmeerzeuger ausgestattet. Besonders bei kleineren Dimensionen bis zu einem Fassungsvermögen von 100 Litern etwa für einzelne Wohnungen mit nur wenigen Zapfstellen oder wo es keine zentrale Versorgung mit Warmwasser gibt, lohnen sich direkte Warmwasserspeicher. Meist handelt es sich heutzutage um strombetriebene Wärmequellen. Sie funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie ein Wasserkocher: Eine elektrische Heizspule gibt die Wärme an das Wasser im Speicher ab und schaltet sich automatisch ab, wenn die voreingestellte Temperatur erreicht ist.
Die Wärmeerzeugung mit Gas oder Öl ist zwar möglich und findet sich noch bei alten Geräten wie Badeöfen und Gas-/Elektro-Boilern über der Badewanne oder in der Küche. Allerdings gilt diese Technik als veraltet, weil sie ineffizient und wartungsaufwändig ist. Der Einsatz fossiler Brennstoffe ist zudem klimaschädlich.
Indirekt erwärmte Warmwasserspeicher
Indirekt erwärmte Warmwasserspeicher besitzen keinen eigenen Wärmeerzeuger und sind deshalb an die Heizungsanlage angeschlossen, deren Wärmeenergie zur Beheizung der Räume und zur Bereitung des Warmwassers eingesetzt wird. Wärmeerzeuger für das Heizungswasser kann etwa eine Wärmepumpe, eine Solarthermieanlage oder aber ein herkömmlicher Heizkessel sein. Das vom Wärmeerzeuger erhitzte Heizwasser durchströmt eine Heizspirale innerhalb des Speichers, wodurch das darin enthaltene Trinkwasser erwärmt wird. Die Spirale fungiert hier als Wärmetauscher. Wichtig: Eine Vermischung des Heizwassers mit dem Warmwasser findet nicht statt. Die Warmwasserbereitung im indirekt erwärmten Wärmespeicher wird auch Beladung oder Ladung genannt. Bei Schichtenspeichern können mehrere, unabhängig voneinander arbeitende Spulen im Warmwasserspeicher verbaut sein.
Ein Kombispeicher hingegen dient zur Speicherung von Heizwasser und ist somit ein Pufferspeicher. Über eine Spirale, die durch das Heizwasser läuft, wird das Trinkwasser erwärmt. Die Wärme kommt hier also indirekt aus der Heizungsanlage. Ein Doppelmantel-Wärmespeicher ist ebenfalls ein Pufferspeicher für Heizungsanlagen, in dem sich jedoch – nach dem Tank-in-Tank-Prinzip – ein zweites Speichergefäß befindet, in dem das warme Trinkwasser erzeugt und vorgehalten wird. Die Wärme stammt auch hier indirekt aus der Heizungsanlage.
Korrosionsschutz und Trinkwasser-Hygiene
Die hygienischen Anforderungen an die Trinkwasserqualität und damit an Warmwasserspeicher sind in der DIN EN 12897: Wasserversorgung - Bestimmung für mittelbar beheizte, unbelüftete (geschlossene) Speicher-Wassererwärmer definiert. Um die Vermehrung von Legionellen zu vermeiden, sollte die Wassertemperatur nicht für längere Zeit im Bereich zwischen 25 und 50 °C liegen, da sie sich in diesem Bereich besonders gut vermehren. Ab 55 °C fällt sich jedoch vermehrt Kalk aus, der wiederum das Gerät schädigen kann. Regelungen zur Hygiene finden sich in der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV).
Damit die Oberflächen im Speicher nicht korrodieren, bestehen sie aus Emaille oder Edelstahl. Die Spirale besteht aus Edelstahl oder Kupfer. Zusätzlichen Korrosionsschutz bietet eine sogenannte Opferanode, also ein mit dem Stahlbehälter leitend verbundenes und unedles Metall wie Magnesium.
Fachwissen zum Thema
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