Schadstoffe in Innenräumen

Bei einer Gebäudeanalyse im Rahmen einer Altbausanierung stellt eine mögliche Schadstoffbelastung ein entscheidendes Kriterium für den Wert der Immobilie dar. Je nachdem, welcher Baualtersklasse das Gebäude angehört, können unterschiedlichste Schadstoffe, z.B. in Parkett- oder Bodenbelagsklebern, alten Holzkonstruktionen, Lacken oder Schüttungen verwendet worden sein. Deren Beseitigung kann unter Umständen hohe Kosten verursachen. Bei einem entsprechenden Verdacht geben Laboruntersuchungen der Materialien oder Raumluftmessungen Auskunft über die Art und Konzentration der Schadstoffe.

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Holzschutzmittel 
Für alte Holzkonstruktionen, Holzeinbauten oder Holzfußböden können ggf. noch Holzschutzmittel, wie DDT, Lindan oder PCP verwendet worden sein. Ihr Einsatz ist in Deutschland seit 1972 und weltweit seit 2001 verboten. In Gebäuden, die vor dieser Zeit gebaut wurden, sind diese Substanzen jedoch möglicherweise noch zu finden. Holzschutzmittel gelten als Krebs erzeugend sowie Leber und Nieren schädigend. Kurzfristige Maßnahmen bei einer erhöhten Raumluftbelastung können vermehrtes Lüften oder feuchtes Entfernen von Altstäuben sein. Langfristig sind die betroffenen Bauteile entweder zu entfernen oder die oberste Holzschicht muss abgehobelt, gefräst, abgelaugt oder abgespachtelt werden. Ist dies zu aufwendig, können die Oberflächen der Bauteile auch mit Decklacken auf Schellackbasis beschichtet werden.

PAK

Als PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) werden Verbindungen bezeichnet, die aus Benzolringen aufgebaut sind. Sie finden sich z.B. in älteren Isolier- und Parkettklebstoffen sowie in Bauwerksabdichtungen wie Bitumen, Gussasphalt, Teer oder Dachpappen. Im Zuge einer Schadstoffsanierung sollte entweder der Parkettboden vollständig entfernt und der teerhaltige Klebstoff abgefräst oder der Klebstoff mit mehrlagiger Epoxidharzbeschichtung versehen werden. Bei geringen Belastungen reicht eventuell auch das Verschließen der Fugen im Parkett mit dauerelastischen Materialien.

VOCs
Volatile Organic Compounds, kurz VOCs genannt, sind flüchtige, organische Kohlenwasserstoffe, die z.B. in Klebstoffen, Farben, Lacken und Polituren enthalten sein können. Mögliche Quellen von VOCs in Innenräumen sind neben den Baustoffen vor allem Teppichböden, Einrichtungsgegenstände, Reinigungs- und Pflegemittel, Heimwerkerprodukte, Bürochemikalien und Tabakrauch. In hohen Konzentrationen sorgen sie für Konzentrationsschwächen, wiederkehrende Kopfschmerzen, Atembeschwerden oder Schleimhautreizungen. Auch hier muss die Schadstoffquelle vollständig entfernt oder versiegelt werden.

Formaldehyd
Dauerhaft erhöhte Konzentrationen von Formaldehyd stehen ebenfalls im Verdacht, Krebs erzeugend zu sein. Der Schadstoff ist ein wichtiges Basisprodukt der chemischen Industrie und kommt im Wesentlichen in Bindemitteln von Holzwerkstoffen (Spanplatten, MDF- und OSB-Platten, Hartfaserplatten, Sperrholz), Klebern, Lacken und Versiegelungen vor. Als Erste-Hilfe-Maßnahmen können eine Absenkung der Raumlufttemperatur und der Raumluftfeuchte durch beispielsweise vermehrtes Lüften Abhilfe schaffen. Eine nachhaltige Sanierung sollte das vollständige Entfernen der Formaldehydquellen sicherstellen. Alternativ können die Schadstoffquellen mit formaldehyddichten Folien oder auch mit Schafwollvlies bekleidet werden.

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