Regenwasserversickerung
Grundlagen, Techniken und Vorgaben
Fast die Hälfte aller Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland ist durch Bebauung oder Asphaltierung versiegelt. Insbesondere in städtischen Gebieten führt diese weitreichende Versiegelung zu einem Stadtklima mit höheren Temperaturen im Vergleich zu unversiegelten Gebieten. Gleichzeitig wird weniger neues Grundwasser gebildet, da Regenwasser nicht in den Boden eindringen kann, sondern über Kanäle abgeleitet wird.
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Die Regenwasserversickerung ist eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen entgegenzuwirken. Dabei wird aufgefangenes Regenwasser dem Boden wieder zugeführt, was den natürlichen Wasserkreislauf unterstützt, lokale Wasserressourcen schützt und Überflutungsrisiken minimiert. Wo immer es geht, sollten Grünflächen oder wasserdurchlässige Bodenbeläge, etwa für Wege, geschaffen werden.
Sind Versiegelungen unumgänglich, sollte anfallendes Niederschlagswasser – abhängig von Verschmutzungsgrad und Flächentyp – versickern oder verdunsten können, genutzt oder behandelt werden. Beispielsweise eignen sich gering belastete Flächen wie Radwege in Wohngebieten für eine direkte Versickerung. Idealerweise geschieht dies flächenhaft auf bewachsenem Oberboden. Wenn dies nicht umsetzbar ist, sind linienförmige Lösungen wie Rigolen eine Alternative. Bei unterirdischen Versickerungen sollte stets eine Vorreinigung erfolgen. Alternativ können Grundstückseigentümer das Regenwasser für die Bewässerung des Gartens oder als Brauchwasser im Haushalt nutzen.
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Einfluss der Bodenbeschaffenheit
Vor dem Bau von Regenwasserversickerungsanlagen sind Bodenuntersuchungen und Durchlässigkeitsprüfungen notwendig. Denn unterschiedliche Bodenarten beeinflussen die Versickerungsrate: Während in Sandböden Wasser ungehindert versickert, können tonhaltige Böden das Wasser zurückhalten.
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Gesetzliche Anforderungen
In Deutschland bestimmen Landesverordnungen die
Genehmigungspflicht von Regenwasserversickerungs-Anlagen. Für
gewerbliche und öffentliche Projekte ist häufig eine Genehmigung
der unteren Wasserbehörde erforderlich, während private Anlagen oft
ohne Erlaubnis errichtet werden dürfen. Eine Rücksprache mit der
Kommune ist dennoch ratsam. Das Arbeitsblatt DWA-A 138 der
Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und
Abfall (DWA) bietet detaillierte Richtlinien zur „Planung, Bau und
Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“. Es
ist in Deutschland ein maßgebliches Regelwerk zu diesem
Thema.
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