Wohnensemble in Berlin Adlershof

Für die Berliner Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE entstehen aktuell über 1.000 Wohnungen in Berlin-Adlershof. Drei prägnante Gebäude des neuen Stadtensembles mit dem Namen UH – Urbaner Holzbau wurden vom Berliner Architekturbüro Kaden+Lager (jetzt Lagerschwertfeger und Kaden+) als Punkthäuser in Holzhybrid-Bauweise mit 42 Wohnungen entworfen und umgesetzt. Die Fünfgeschosser sind auf einer Fläche von 2.825 Quadratmetern realisiert und befinden sich an einem für die Gesamtanlage wichtigen Standort zwischen der angrenzenden Straße im Norden, einem Grünstreifen im Westen und einem im Süden verlaufenden Hauptweg für das neue Quartier.

Gallerie

Holzhybridbauten mit hohem Nutzwert

Die Holzhybridbauten wurden mit Ein- bis Vierzimmerwohnungen ausgestattet; fünf davon sind in jedem Haus barrierefrei, 14 der insgesamt 42 Wohnungen förderfähig. Holz kam vor allem wegen seiner konstruktiven Besonderheiten zum Einsatz: Trotz geringen Gewichts kann es hohe Traglasten aufnehmen. Hinzu kommt, dass der nachwachsende Baustoff energieeffizient, CO2-bindend, gut dämmend und umweltfreundlich ist.

Alle Holzelemente wurden zugunsten eines schnellen Baufortschritts vorgefertigt und vor Ort gefügt. So auch die Gebäudehülle: Diese besteht aus Holzrahmenbauelementen, nach außen hin mit einer vorvergrauten Wechselfalz-Holzschalung verkleidet sind, wodurch alle Fassaden des Ensembles homogen erscheinen. Zusammen mit den Decken, die aus sichtbaren Stahlbeton-Hohlkörperelementen bestehen, und den Treppenkernen aus Stahlbeton sorgen die Rahmenelemente für die Lastabtragung und Aussteifung der Gebäude. Auffällig ist der hellgrau verputzte Sockel aus Mauerwerk, auf dem die Holzrahmenelemente der Fassaden auflagern.

Umfassender Einsatz digitaler Planungsmethoden

Der Einsatz von Holzbauelementen in der Architektur bietet eine Reihe von Vorteilen: dazu gehören unter anderem eine geringe Belastung durch Baulärm und Schutt sowie eine verhältnismäßig kurze Bauzeit. Darüber hinaus überzeugt die hohe Präzision und Bauqualität, die aus der maßgenauen Vorfertigung im Werk und dem Einsatz digital gesteuerter Produktionsgeräte resultiert. Beim Wohnbauprojekt in Berlin-Adlershof bot es sich daher an, das im Rahmen der BIM-Planung entstandene Gebäudemodell für die Planungskoordination sowie die anschließende Fertigung zu nutzen.

Daher wurden die sogenannten Attribute im BIM-Modell mit steigendem Durcharbeitungsgrad immer detaillierter nachgeführt, sodass das Modell mit präzisen digitalen Informationen für die Werk- und Montageplanung sowie die Fertigung beim Holzbauunternehmen eingesetzt werden konnte.

IFC und Open BIM

Der Einsatz von BIM war seitens des Bauherren explizit gefordert, um die gewonnenen Daten aus Planung und Bau für den effizienten und zukunftsfähigen Betrieb seiner drei Punkthäuser zu nutzen. Darüber hinaus setzten alle Planungsbeteiligten auf den Einsatz digitaler Planungsmethoden, um frühzeitig potenzielle Fehlerquellen zu erkennen, die Gesamtqualität im Projekt zu erhöhen und einen möglichst reibungslosen Planungs- und Bauablauf zu ermöglichen.

Der Austausch der Informationen zwischen dem Architekturbüro und den weiteren Planungsbeteiligten erfolgte bei Entwurf und Planung über die IFC-Schnittstelle. Als Open-BIM-Projekt arbeiteten die Fachplanungen Architektur, TGA und ELT integriert und modellbasiert zusammen. Das gesamte BIM-Management und die Koordination der Teilmodelle übernahm das Holzbauunternehmen, das zugleich als Generalübernehmer für das gesamte Bauvorhaben fungierte.

Bis zur Leistungsphase 3 arbeiteten alle Beteiligten mit einem einfachen Entwurfsmodell – im Detaillierungsgrad vergleichbar mit dem Maßstab 1:100. In der Leistungsphase 5 wurden die Attribute und Detaillierungen bis zum Maßstab 1:50 ergänzt, in der Bauphase fortgeschrieben und als As-Build-Modell an das Facility Management überliefert. -tw

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