Stirlingmotor-BHKW

Stirlingmotoren sind besondere Kolbenmotoren, bei denen jedoch nicht, wie bei Otto-Motoren, die Kraft durch eine schnelle Verbrennung (Explosion) eines Gasgemischs im Kolben erfolgt, sondern durch Erwärmung und Abkühlung eines Arbeitsgases innerhalb eines geschlossenen Systems. Die dabei entstehende Expansion bzw. Kompression des Gases treibt je nach Bauart einen oder zwei Kolben an. Im Unterschied zum Verbrennungsmotor produziert der Stirlingmotor die Wärme nicht selbst, sondern nutzt eine externe Wärmequelle. Darin liegt auch sein größter Vorteil, denn es ist unerheblich woher die Wärme stammt. So können sowohl fossile Energieträger wie Öl und Gas als auch regenerative Energieträger wie Sonnenenergie, thermisch nutzbare Abwärme oder Erdwärme genutzt werden. Stirlingmotoren arbeiten leise, vibrations- und wartungsarm und besitzen einen hohen Gesamtwirkungsgrad von bis zu rund 95 Prozent, wobei der elektrische Wirkungsgrad lediglich 15 bis 25 Prozent beträgt, die thermische Ausbeute liegt also wesentlich höher.

Gallerie

Funktionsweise

Stirlingmotoren sind Wärmekraftmaschinen, die auf dem sogenannten Stirling-Zyklus oder auch Stirling-Kreisprozess basieren. Dabei wird die Wärme einer externen Quelle in mechanische Arbeit umgewandelt. Der Motor besteht aus zwei miteinander verbundenen Zylindern, die mit einem Arbeitsgas (Luft, Wasserstoff oder ein anderes Gas) gefüllt sind; einem Heiß- und einem Kaltzylinder. Im Heißzylinder wird das Gas erhitzt, wobei es expandiert und sich der Druck im Heißzylinder erhöht. Dadurch wird ein Kolben angetrieben, der wiederum eine Kurbelwelle antreibt, die gleichzeitig mit dem (bei der Grundversion im Winkel von 90° angeordneten) Kaltzylinder verbunden ist. Das expandierte Gas wird in den Kaltzylinder gezogen und kühlt dort ab. Durch die Abkühlung verengt sich das Gas wieder, der Druck im Kaltzylinder sinkt, wodurch der Kolben zurückbewegt wird. Das führt dazu, dass das Gas wieder in den Heißzylinder verschoben wird, wo es sich erneut erhitzt – und der Zyklus von vorn beginnt.

Gallerie


Vor- und Nachteile

Wie sinnvoll der Einsatz von Stirlingmotoren ist, hängt sehr von den jeweiligen Anforderungen ab. Besonders bei kleineren Ein- oder Zweifamilienhäusern kann sich eher die Anschaffung eines Brennstoffzellengeräts lohnen, da hier die thermische und elektrische Ausbeute meist besser zum Nutzungsprofil passt. Vor dem Kauf sollten also unbedingt Fachleute aus der Energiebranche konsultiert werden, um die Vor- und Nachteile im individuellen Fall abzuwägen.

Vorteile

  • Energie aus Verbrennung, aber auch etwa aus Solarthermie kann in Wärme und Strom umgewandelt werden
  • Motoren arbeiten leise und sind besonders laufruhig
  • Durch einfachen Aufbau wartungsarm und robust
  • Geringe Betriebskosten im Vergleich zu einem Otto-Motor
  • Unabhängig von der Art der Wärme- bzw. Hitzequelle
  • Nutzung regenerativer Brennstoffe ohne Probleme möglich
  • Je nach Wärmequelle emissionsarm und somit nachhaltig
Nachteile
  • Elektrischer Wirkungsgrad des Stirlingmotors von 15 bis 25 Prozent (zum Vergleich: Brennstoffzellenheizgerät 34 bis 60 Prozent)
  • Wirkungsgrad liegt unter dem eines Verbrennungsmotors (mit innerer Verbrennung)
  • Die Leistung ist nur langsam regelbar (Trägheit)
  • Relativ hoher Anschaffungspreis
  • geringe Verbreitung und Verfügbarkeit

Gallerie

Entwicklung des Stirlingmotors
Dampfmaschinen gab es bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts, doch die hohen Drücke und der heiße Wasserdampf verursachten immer wieder Unfälle. Das veranlasste den schottischen Theologen Robert Stirling, an einer alternativen, sichereren Antriebsmaschine zu forschen. Im Jahr 1816 – im Alter von gerade einmal 26 Jahren – meldet er seine „Wärmekraftmaschine“ zum Patent an. Sie wurde seitdem immer weiterentwickelt, jedoch war sie für den Einsatz in Automobilen aufgrund ihrer Trägheit ungeeignet. Für den Einsatz in Blockheizkraftwerken ergaben sich jedoch spannende Anwendungsmöglichkeiten. Moderne Geräte arbeiten im Gegensatz zu den gekoppelten Kolben mit Lineargeneratoren.

Fachwissen zum Thema

Vergleich: Energieerzeugung bei Kraft-Wärme-Kopplung und herkömmlichen Kraftwerken

Vergleich: Energieerzeugung bei Kraft-Wärme-Kopplung und herkömmlichen Kraftwerken

Kraft-Wärme-Kopplung

Größen und Arten von BHKW

BHKWs werden dezentral betrieben und können in vielfältigen Anwendungsbereichen und Größen zum Einsatz kommen - von Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden bis hin zu Industrieanlagen.

Kleine Blockheizkraftwerke gibt es bereits für den Einsatz in Einfamilienhäusern, jedoch lohnt sich immer auch die Vernetzung zu einem Wärmenetz.

Kleine Blockheizkraftwerke gibt es bereits für den Einsatz in Einfamilienhäusern, jedoch lohnt sich immer auch die Vernetzung zu einem Wärmenetz.

Kraft-Wärme-Kopplung

Motor-BHKW

Motoren-BHKW sind eine interessante Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen, besonders wenn viel Wärme benötigt wird.

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Heizung sponsored by:
Buderus | Bosch Thermotechnik GmbH | Kontakt 06441 418 0 | www.buderus.de
Zum Seitenanfang

Grundlagen der KWK

KWK-Anlagen gewinnen aus Brennstoffen gleichzeitig Wärme und Strom. Welcher Brennstoff dabei verwendet wird, ist zunächst zweitrangig.

KWK-Anlagen gewinnen aus Brennstoffen gleichzeitig Wärme und Strom. Welcher Brennstoff dabei verwendet wird, ist zunächst zweitrangig.

Unter KWK versteht man die gleichzeitige Gewinnung elektrischer sowie thermischer Energie in derselben Anlage in einem thermodynamischen Prozess. Die gleichzeitige Strom- und Wärmeproduktion ermöglicht eine hohe Primärenergie-Einsparung.

Größen und Arten von BHKW

Vergleich: Energieerzeugung bei Kraft-Wärme-Kopplung und herkömmlichen Kraftwerken

Vergleich: Energieerzeugung bei Kraft-Wärme-Kopplung und herkömmlichen Kraftwerken

BHKWs werden dezentral betrieben und können in vielfältigen Anwendungsbereichen und Größen zum Einsatz kommen - von Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden bis hin zu Industrieanlagen.

Motor-BHKW

Kleine Blockheizkraftwerke gibt es bereits für den Einsatz in Einfamilienhäusern, jedoch lohnt sich immer auch die Vernetzung zu einem Wärmenetz.

Kleine Blockheizkraftwerke gibt es bereits für den Einsatz in Einfamilienhäusern, jedoch lohnt sich immer auch die Vernetzung zu einem Wärmenetz.

Motoren-BHKW sind eine interessante Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen, besonders wenn viel Wärme benötigt wird.

Mikrogasturbinen-BHKW

Schnittbild einer Mikrogasturbine

Schnittbild einer Mikrogasturbine

Die Geräte können mit fast jedem Brennstoff betrieben werden, erreichen Gesamtwirkungsgrade von 97 Prozent und sind wartungsarm.

Stirlingmotor-BHKW

Phasen des Stirling-Zyklus beim sogenannten Typ Alpha

Phasen des Stirling-Zyklus beim sogenannten Typ Alpha

Stirling-BHKWs bestehen aus speziellen Kolbenmotoren, die sehr wartungsarm sind und eine hohe thermische Ausbeute besitzen.

Brennstoffzellenheizgeräte (BZH)

Funktionsprinzip eines Brennstoffzellenheizgerätes

Funktionsprinzip eines Brennstoffzellenheizgerätes

Wie funktioniert eine Brennstoffzelle, woher kommt der Wasserstoff und welche Lösungen gibt es für Gebäude?

Heizungsangebot anfordern

Mit Buderus erhalten Sie unverbindlich ein Angebot für Ihr individuelles Heizsystem. Mehr erfahren!

Partner-Anzeige