Mönch- und Nonnendeckung
Mönch- und Nonnendeckung sind im Laufe der Geschichte von
Hohlpfanne,
Krempziegel und Biberschwanz verdrängt und ersetzt worden. Eine
Ursache dafür liegt in der notwendigen Lagerung im Mörtelbett.
Beide Ziegel sind konisch geformt; der Mönchziegel ist dabei
schmaler und an seinem oberen Ende geschlossen, der Nonnenziegel
ist breiter und an der Unterseite mit einem Dorn für die
Befestigung an den Dachlatten versehen.
Die Mindestüberdeckung der halbschalenförmigen Ziegel beträgt 80
mm, die Regeldachneigung
liegt nach den Regeln des deutschen Dachdeckerhandwerks bei 40°.
Bei einer regenfesten Unterkonstruktion darf das Dach
flacher ausgebildet werden, sollte aber 34° nicht unterschreiten,
da die Ziegel über
keinerlei Falz oder eine Wasserführung verfügen. Die Hersteller
schreiben für ihre jeweiligen Produkte eine
Mindestdachneigung vor. Aufgrund der Verlegung mit
Mörtelfuge und des großen Material- und Zeiteinsatzes ist dieses
Dach verhältnismäßig schwer und teuer. Heutzutage finden
hierzulande stattdessen Krempziegel oder Falzziegel
Verwendung.
In Italien hingegen ist die Mönch- und Nonnendeckung noch immer
weit verbreitet. Hier ist auch die Mindestdachneigung sehr viel
geringer, weil offenbar das mögliche Eindringen von Wasser eine
untergeordnete Rolle spielt. Sie bewegt sich im Bereich von etwa 19
bis 24°. Durch die starke Überdeckung in Verbindung mit der
Einzellänge und der wulstigen Form halten die Ziegel dennoch sicher
auf dem Dach.