Bautagebuch
Das Bautagebuch, auch Bautagesbericht, ist zwar kein verpflichtendes, aber dringend zu empfehlendes Instrument für die Leitung und Steuerung von Bauabläufen. In ihm werden alle relevanten Ereignisse, Fort- und Rückschritte im Bauprozess detailliert dokumentiert. Die Dokumentation erfolgt in schriftlicher und bildlicher Form und wird anschließend an Auftraggeber*innen und planende Büros weitergeleitet.
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Im Falle von Verzögerungen, Mängelbefunden oder ähnlichen Unstimmigkeiten wird dem Bautagebuch die höchste dokumentarische Beweislast zugewiesen. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige und genaue Arbeit bei der Erstellung und Weitergabe einheitlicher Dokumente unerlässlich. Die Führung eines Bautagesberichts sollte vertraglich vereinbart werden – etwa in den zusätzlichen technischen Vertragsbedingungen.
Inhalt eines Bautagebuchs
Ein Bautagebuch sollte im Wesentlichen folgende Aussagen enthalten:
- Angaben zu Wetterverhältnissen der Baustelle
- Angaben zu eingesetzten Arbeitskräften, Großgeräten und anderen Kapazitäten
- Angaben zu Arbeitszeiten der Arbeitskräfte
- Angaben zu witterungsabhängigen Ausfallzeiten
- Angaben zu Fertigstellungen bestimmter Arbeitsabschnitte und Benennung wesentlicher Tätigkeiten
- Angaben zu Feststellungen und Entscheidungen, die bei der Bauausführung getroffen werden
- Angaben zu störenden Einflüssen, die den Bauablauf behindern oder verzögern können
- Angaben zu Dauer der Beeinträchtigung der Baustelle durch störende Einflüsse
- Angaben zum Ende störender Einflüsse
Aufbau eines Bautagebuchs
Der Aufbau eines Bautagebuchs ist nicht zwingend nach einer bestimmten Vorlage auszuführen. Es ist jedoch von Vorteil, eine Grundstruktur zu entwickeln, um einen einheitlichen, gut leserlichen Bericht zu erstellen. Sinnvoll ist es, den Baustellenbericht vom Groben ins Detail gehend aufzubauen. So setzt man einen Grundrahmen für die Protokollierung der Ereignisse auf der Baustelle. Nach dieser Struktur würde das Bautagebuch mit Wetter und Temperaturermittlung beginnen, dann Angaben zu Firmen und Kapazitäten auflisten und anschließend die ausgeführten Arbeiten und besondere Vorkommnisse benennen.
Dokumentation mit Text und Bild
Die schriftlichen Ausführungen werden von einer Foto- und Videodokumentation begleitet. Diese dienen der Beweissicherung und der Erläuterung der vorliegenden Gegebenheiten sowie als Grundlage für möglicherweise nicht mehr ersichtliche Zustände auf der Baustelle und sind aus diesem Grund zwingend mit einem Zeitstempel zu versehen. Sowohl erfolgreich abgeschlossene, als auch unfertige Bauzustände werden dokumentiert und an die Beteiligten weitergegeben.
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Ist die Bauleitung extern beauftragt und nicht an der Planung eines Objektes beteiligt gewesen, so kann das Bautagebuch Fehler außerhalb der technischen Umsetzung, d.h. gestalterische Unstimmigkeiten, wie den Einbau falscher Bauteile – etwa Türen oder Beschläge – korrigieren oder im besten Fall vermeiden.
Fachwissen zum Thema
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