Technikzentrale der Max-Planck-Institute in Martinsried

Softwareunterstütze Projektabwicklung

Bereits Anfang der 1970er-Jahre entstand in Martinsried der Wissenschaftscampus der Max-Planck-Gesellschaft. Heute befinden sich auf dem südwestlich von München gelegenen Forschungsgelände insgesamt 16 Gebäude, die zum Teil sternförmig angeordnet und miteinander verbunden sind. In den Instituten für Biochemie und Neurobiologie wird vorrangig Grundlagenforschung betrieben, für die zum Teil ein enormer Kältebedarf anfällt. Um diesen zu decken, nutzte der Campus seit jeher über drei Brunnen Grundwasser – bis dies 2012 vom örtlichen Wasserwirtschaftsamt untersagt wurde.

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Mit der neuen Technikzentrale können jährlich bis zu 7 MW Kälte bereitgestellt und die Energieversorgung der technischen Anlagen auf dem gesamten Campus gesichert werden. Geplant wurde die Technikzentrale vom Münchner Architekturbüro Müller-Hamann Hassenzahl, die Ausführung übernahm das ebenfalls in der bayerischen Hauptstadt ansässige Büro Kai Otto Architekten.

Ausführung und Erschließung

Der kompakte Sichtbetonbau mit einer Bruttogeschossfläche von 1.088 Quadratmeter ist auf dem nordöstlichen Teil des Forschungsgeländes platziert. Erd- und Untergeschoss der Technikzentrale sind aus massivem Stahlbeton errichtet, darauf ist eine offene, geschosshohe, aber nicht die gesamte Fläche einnehmende Stahlkonstruktion mit gitterartiger Beplankung gesetzt. Sie nimmt die sechs Rückkühler der Kälteanlage auf. Der Zugang erfolgt über Doppeltüren im Osten und Westen, die beidseitig von raumhohen Festverglasungen eingefasst werden. Im Norden sind vier große Fenster vorgesehen, die derzeit von grauen Metallpaneelen geschlossen werden. Gegenüberliegend, im Süden, befinden sich acht Doppeltüren, die mit durchstoßsicheren Lamellen, ebenfalls in Grau und aus Metall, verkleidet sind. De Längs- und die Schmalseiten der Technikzentrale sind jeweils optisch identisch ausgeführt.

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Gebäudetechnik

Quer durch das Erdgeschoss verläuft ein langer Flur, der die Etage zweiteilt. Neben der Notstrom- und Trafoanlage sowie der Zentrale mit zwei Mittelspannungsanlagen befinden sich Einrichtungen für die Elektroinstallation. Die Technikzentrale ist mit Notstromaggregaten, Transformatoren sowie einer Schaltanlage ausgestattet. Zudem gibt es zwei Freiflächen, die mit Blockheizkraftwerken bestückt werden. Im Falle eines Stromausfalls schalten sich die netzunabhängigen Aggregate ein, um die Stromversorgung in den Instituten zu gewährleisten.

Kälteanlage

Herzstück des Gebäudes ist der Kompressor der Kälteanlage im Untergeschoss. Die Kälteerzeugung erfolgt über einen ölfreien Turbo-Flüssigkeitskühlsatz mit einer Kälteleistung von 1.800 W. Die Rückkühlung übernehmen sechs Rückkühler auf dem Dach der Zentrale, die freie Kühlung übernehmen zwei Kaltwassersysteme. Als Vorlauf für den Kältekreislauf wird im Erdreich gespeichertes Wasser genutzt. Hierfür dienen zwei unterirdische Zisternen aus wasserundurchlässigem Beton, die das anfallende Regenwasser des gesamten Campus sammeln und speichern. Über Nacht, außerhalb der Hauptlastzeit der Kälteerzeugung, kühlt sich das eingelagerte Wasser durch die niedrigen Temperaturen des Erdreichs ab, sodass es als Vorlauf für den Kältekreislauf verwendet werden kann. Die bei der Kälteproduktion anfallende Abwärme wird über eine Lüftungsanlage abgeführt.

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Softwaregestützte Planung

Bei der Ausführung des Gebäudes setzten Kai Otto Architekten auf Softwarelösungen von Projekt Pro. Das auf die Planung komplexer Bauten vor allem für öffentliche Bauherren aus Forschung, Pharma, Gesundheit, Bildung und Gewerbe spezialisierte Architekturbüro ist in allen Leistungsphasen tätig. Es ist stark digital organisiert und arbeitet seit Jahren weitgehend papierfrei.

Die digitale Honorarermittlung, Angebots- und Rechnungserstellung sowie die Auftragsverwaltung konnte schon während der frühen Planungsphasen vorbereitet werden. Das setzte allerdings die verbindliche Erstellung eines Leistungsverzeichnisses und auch die Detailplanung voraus. Materialität, Qualität und Ausbaumerkmale waren zum Zeitpunkt der Ausschreibung bereits festgelegt. Mit der gewählten Software ließen sich präzise Soll/Ist-Auswertungen inklusive Gewinn und Verlust darstellen.

Kai Otto Architekten nutzen seit 2009 das digitale Ausschreibungsmodul von Projekt Pro, später kamen das Controlling-Modul, das Bautagebuch und die Projektkommunikation hinzu.

Bautafel

Architektur: Müller-Hamann Hassenzahl Architekten und Kai Otto Architekten, München
Projektbeteiligte: Ackermann Ingenieure, München (Stahlbetonbau); AGO Energie + Anlagen, Kulmbach (Kälte- und Lüftungsanlagen); Projekt Pro, Aschau (Softwarelösungen: PRO controlling, PRO ava)
Bauherr: Max-Planck-Gesellschaft, München
Fertigstellung: 2012
Standort: Am Klopferspitz 18 in 82152 Martinsried / Planegg
Bildnachweis: Jens Weber Photography, München www.jensweber.net

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