Möbel-Ausstellungshaus in Rheda-Wiedenbrück
Puristische sanitäre Anlagen
Auf dem Gelände einer ehemaligen Tütenfabrik im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück vereint das Cor- und interlübke-Haus die Ausstellungsbereiche von zwei Möbelherstellern. Die Firma interlübke, Hersteller von hochwertigen Wohn- und Schlafraummöbeln, und die Sitzmöbelmanufaktur Cor zeigen ihre Produkte auf insgesamt 3000 m². Die alte Fabrik wurde ca. 1925 durch den Bielefelder Architekten Wiethüchter erbaut, in den 1970er Jahren von der Firma interlübke übernommen und durch Anbauten ergänzt. Das Unternehmen nutzte die historischen Gebäude im Laufe der Zeit als Produktions- und Lagerfläche, bis sie renovierungsbedürftig wurden. Die Schwesterfirma Cor im benachbarten Stadtteil Rheda hatte Erweiterungsbedarf und so entstand die Idee, die Ausstellung nach Wiedenbrück auszulagern und gemeinsam zwei neue Ausstellungsbereiche zu schaffen.
Gallerie
Das Konzept der Hamburger Innenarchitekten Peter Kräling und Maria Lübke vereint Tradition und Moderne: Ein neuer Zwischentrakt verbindet den historischen Industriebau mit dem zweigeschossigen Flachbau aus den 70er Jahren; Stufen über die gesamte Breite dieses Traktes führen zu beiden Ausstellungsbereichen. Ein bepflanzter Innenhof mit Wasserfläche sorgt für ausreichend Tageslicht im Eingangsbereich und den angrenzenden, gemeinschaftlich genutzten Räumen: Cafeteria, Küche, Sanitärbereich und Schulungsräumen.
Über den puristisch gestalteten Empfang gelangen Besucher rechts zur Ausstellung von interlübke und links in die Räume von Cor und damit in die ehemalige Tütenfabrik. Kräftige Stützen und Betonunterzüge bilden hier einen starken Kontrast zu den modernen, farbigen Möbeln. Im alten Kontorhaus befinden sich die Räume für die Geschäftsleitung beider Firmen, die innenarchitektonische Planungsabteilung sowie Konferenzräume.
Bad und Sanitär
Blickfang in den öffentlichen WC-Bereichen sind Waschtische aus
weißem Corian mit schlanken Armaturen. Die
langgestreckten weißen Quader mit rechteckigen Vertiefungen sind
fugenlos und wie aus einem Guss gefertigt. Als Spritzschutz ist
Corian auch an den Wänden hochgeführt. Die Spiegel sind von der
Wand abgerückt, dahinter befinden sich die Handtuchspender sowie
Leuchtmittel für indirektes Licht. Die Waschtischarmaturen sind als
Unterputz-Wandarmaturen auf der großen Spiegelfläche befestigt. Die
reduzierte und geradlinige Gestaltung der Armaturen ergänzt das
minimalistische Gestaltungskonzept. Ebenso wie im gesamten
Ausstellungsbereich wurden auch hier keine farbigen Elemente
eingesetzt - die Architektur soll einen neutralen Rahmen für
wechselnde Ausstellungsstücke oder Inszenierungen bilden; die
Gestaltung der Sanitärbereiche ordnet sich diesem Konzept
unter.
Die dunkelgrauen, rechteckigen Steinzeugfliesen der Sanitärbereiche sind farblich abgestimmt auf die Naturasphaltfliesen im übrigen Gebäude. Im Bereich der Urinale dienen sie auch an den Wänden als Spritzschutz. Passend zum Altbau wurden dort Einzelwaschtische aus Keramik eingesetzt. Für ausreichende Beleuchtung sorgen röhrenförmige Glühlampen neben den Spiegeln, Armaturen und Seifenspender sind auf den Spiegeln angebracht.
Bautafel
Architekten: Kräling-Lübke, Hamburg; Uwe Schnittka, Rheda-Wiedenbrück
Projektbeteiligte: Kohlstädt Ingenieure, Rheda-Wiedenbrück (Haustechnik); Hansgrohe, Schiltach (Waschtischarmaturen); Duravit, Hornberg (WC, Urinale); Hasenkopf Holz + Kunststoff, Mehring (Waschtisch aus Corian);
Bauherr: Cor Sitzmöbel Helmut Lübke, Rheda- Wiedenbrück
Fertigstellung: 2008
Standort: Hauptstraße 74, Rheda-Wiedenbrück
Bildnachweis: Frank Springer, Bielefeld (1-7,9,15,16); Peter Kräling, Hamburg (8,10-14)
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