Wannen: Materialien
Gängige Materialien für die Fertigung von Badewannen sind Sanitäracryl und Stahlemaille. Mittlerweile finden aber auch diverse Mineralwerkstoffe sowie Holz, Naturstein, Beton oder Glas Verwendung für Wannen. All diese Materialien haben Vor- und Nachteile, die im Vorfeld individuell abgewogen werden müssen.
Gallerie
Badewannen aus Stahlemaille
Beim Werkstoff Stahlemaille (oder Stahlemaille) ist Stahl zum
Schutz vor Korrosion mit Emaille überzogen, einem Schmelzglas aus
natürlichen Rohstoffen wie Quarz, Feldspat, Pottasche und
Metalloxiden. Stahlemaille ist strapazierfähig und langlebig,
allerdings nur begrenzt formbar. Das Material ist porenfrei und
daher besonders hygienisch. Nachteilig ist die geringe
Wärmespeicherkapazität des Werkstoffes. Die Oberfläche fühlt sich
kalt an, und das Badewasser kühlt relativ schnell ab. Falls die
Beschichtung beschädigt wird, kann der darunterliegende Stahl
rosten.
Badewannen aus Sanitäracryl
Die ersten Badewannen aus Sanitäracryl gab es Anfang der
1970er-Jahre. Der thermoplastische Werkstoff ist ein unter
Hitzeeinwirkung formbarer, recycelbarer Kunststoff. Um eine
Badewanne herzustellen, wird das Material in Plattenform auf rund
180 °C erhitzt und in eine Aluminiumform gepresst. Sanitäracryl ist
leichter als Stahlemaille und hat eine bessere
Wärmespeicherfähigkeit, das Badewasser bleibt daher länger warm.
Eine gute Formbarkeit zeichnet den Werkstoff aus. Die porenfreie
Oberfläche ist glatt, bruchfest und pflegeleicht. Allerdings sind
Badewannen aus Sanitäracryl empfindlich gegen Kratzer.
Badewannen aus Mineralwerkstoff
Immer beliebter werden Badewannen aus Verbundwerkstoffen auf Basis
von Acryl oder Kunstharz, gemischt mit Mineralien. Solche
Materialien werden unter der Bezeichnung Mineralwerkstoff oder
Mineralguss zusammengefasst.
Herstellerspezifische Produktnamen sind zum Beispiel Corian (Acryl und
Mineralien), Quaryl (Acryl und Quarzsand) oder Duralmond
(Kunstharz und gemahlene Mandelschalen). Mineralwerkstoffe sind
widerstandsfähig und pflegeleicht. Sie fühlen sich warm an und sind
sehr gut formbar, so dass sich auch ungewöhnliche Formen
realisieren lassen. Das Material kann gebohrt, gesägt und
geschleift, Beschädigungen also ausgebessert werden.
Badewannen aus Holz
Zunehmend werden wieder Holzbadewannen angeboten; einige Hersteller
wenden dafür die traditionelle Bauweise eines Böttchers an. Die
Wannenform besteht dann aus verleimten Dauben. Dauben werden durch
Stahlreifen zusammengehalten und im Dampfbiegeverfahren in die
typische gewölbte Form gebracht. Es gibt auch Holzwannen, die aus
einem einzigen gefrästen Block gefertigt sind. Aufgrund der guten
Wärmespeicherfähigkeit des Materials fühlen sie sich angenehm warm
an. Wichtig ist eine haltbare und elastische Versiegelung der
Wannen.
Badewannen aus Glas
Badewannen aus Glas haben eine hohe Schlagfestigkeit und sind
unempfindlich gegenüber Säuren oder Laugen. Der Werkstoff eignet
sich gut in Kombination mit anderen Materialien wie zum Beispiel
Holz oder Acryl.
Badewannen aus Naturstein
Badewannen aus Naturstein wie Marmor, Granit oder Travertin sind
stets Unikate, da Natursteine immer unterschiedlich sind. Das
natürliche Material ist sehr robust und verfügt über eine gute
Wärmespeicherfähigkeit. Allerdings ist Naturstein säureempfindlich.
Badewannen aus Naturstein sind kostspielig und sehr schwer, die
Tragfähigkeit des Bodens sollte vor dem Einbau geprüft
werden.
Badewannen aus Beton
Beton kann in flüssigem Zustand in alle möglichen Formen gegossen
werden, sodass der Werkstoff viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet.
Durch Zugabe von Pigmenten lässt sich Beton auch farbig gestalten.
Die Wannenoberfläche wird geschliffen, poliert und mit einer
synthetischen Beschichtung versiegelt, sodass sie sich angenehm
anfühlt und widerstandsfähig gegen Schmutz ist. Wie Naturstein ist
auch Beton sehr schwer.
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