Welche Dimensionen hat ein BIM-Modell?
BIM-Modelle sind als multidimensionale Informationsmodelle aufgebaut, die über die geometrischen Dimensionen hinaus weitere Informationsebenen enthalten können, die es Architekten und Fachplanern ermöglichen, z.B. eine modellbasierte Zeit- und Kostenplanung zu erstellen. Die wichtigsten Dimensionen im Überblick:
Gallerie
2D = 3D - 1
Auf die Erstellung von 2D-Zeichnungen kann
und sollte in einem BIM-Projekt weitgehend verzichtet werden.
Werden 2D-Pläne benötigt, werden diese aus den 3D-Modellen
abgeleitet. Das 3D-Modell ist bei Änderungen führend und hat in
Konfliktfällen Vorrang. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn
Detailzeichnungen in einem Maßstab und einer Detailtreue notwendig
werden, die sich nicht im 3D-Modell abbilden lässt. Die
Detailzeichnung sollte aber aus dem 3D-Modell heraus referenzierbar
sein.
3D
Alle Objekte eines BIM-Modells werden als räumliche
Körper (3D-Objekte) an einem Punkt in einem 3D-Koordinatensystem
platziert. Das bedeutet, dass jeder Punkt dieses Körpers und seine
Position im Raum durch einen Vektor abgebildet werden kann, dessen
Komponenten die Koordinaten festlegen. Dies ermöglicht, die
räumlichen Beziehungen und Überschneidungen von Objekten
mathematisch zu ermitteln.
4D = 3D + Zeit
Die vierte Dimension ergänzt die
Raumdimensionen um eine zeitliche Komponente. Im BIM-Kontext
bedeutet das die Verknüpfung der 3D-Objekte mit zeit- oder
terminbezogenen Informationen. Dies ermöglicht es den
Projektbeteiligten, Bauabläufe zu simulieren und zu visualisieren
und den Baufortschritt über die gesamte Projektlaufzeit
darzustellen.
5D = 4D + Kosten
Bei der fünften Dimension wird ein
4D-Objekt um kostenbezogene Informationen ergänzt. Dies ermöglicht
es den Projektbeteiligten, den Baufortschritt und die damit
verbundene Kostenentwicklung im zeitlichen Verlauf zu
visualisieren.
6D = 5D + Nachhaltigkeit und Effizienz
Informationen
zu Nachhaltigkeit und Effizienz kommen in der sechsten
Modelldimension hinzu. Dies ermöglicht es den Projektbeteiligten,
neben dem Zeit- und Kostenplan auch die Ziele in Bezug auf
Nachhaltigkeit und Effizienz im Auge zu behalten.
7D = 6D + Facility Management
Alle Informationen, die
für den Betrieb des Gebäudes notwendig sind, wie
Wartungs-/Bedienungsanleitungen, Garantiedaten,
Herstellerinformationen und -kontakte bilden die siebte
BIM-Dimension. Dies ermöglicht Gebäudebetreibern ein BIM-basiertes
Wartungs- und Instandhaltungsmanagement.
nD
Durch die digitale Projektabwicklung sind viele
weitere Gesichtspunkte und Dimensionen denkbar, um die ein BIM-Modell
ergänzt werden kann, damit es nach unterschiedlichen
Informationsaspekten auswertbar ist.