Sanierung der Sansibar auf Sylt

Neue Fenster für das Kultrestaurant

Alles begann mit einem Kiosk, Currywurst und Eintopf. Was bescheiden anfing, entwickelte sich zu einer Sylter Institution. Seit über 40 Jahren trotzt das Kultrestaurant Sansibar Wind und Wetter in den Dünen der Nordseeinsel. Doch die Zeit hinterlässt ihre Spuren, vor allem an den charakteristischen Holzfenstern. Was ursprünglich als Fenstertausch geplant war, entwickelte sich zu einer grundlegenden Sanierung – und das in Rekordzeit, durchgeführt von Albert Seckler.

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1974 erwarb der schwäbische Koch Herbert Seckler den Kiosk am FKK-Strand zwischen Rantum und Hörnum. Nach einem Brand im Jahr 1982 baute er die Sansibar als Strandrestaurant wieder auf. Unverhofft entwickelte es sich zu einer der umsatzstärksten Gastronomien Deutschlands und wurde eine beliebte Adresse für wohlbetuchte Tourist*innen. Heute bewirtet die Sansibar bis zu 5.000 Gäste an Spitzentagen, während die Marke mehrere Filialen in Deutschland und auf Mallorca umfasst. Herbert Seckler übergab das Restaurant 2022 an seinen Sohn Niklas Seckler. 

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Aluminium in Holzhütten-Charme 

Ziel der Sanierung war es, die bauliche Substanz zu erhalten, die Energieeffizienz zu steigern und gleichzeitig den Charme der prototypischen Holzhütte zu bewahren. Die Erneuerung der Fassade und der Öffnungselemente stellte daher neben energetischen Anforderung auch eine gestalterische Aufgabe: Aufgrund der exponierten Lage in unmittelbarer Küstennähe und den Sog- und Drucklasten unter extremen Wetterbedingungen entschieden sich die Beteiligten gegen den ursprünglich geplanten Wiedereinbau von Holzfenstern. Stattdessen fiel die Wahl auf langlebige und wartungsarme Aluminiumsysteme von Schüco, farblich den Originalen nachempfunden. Zum Einsatz kamen Fassaden- und Fensterelemente, die eine hohe Wärmedämmung und Barrierefreiheit bieten (siehe Surftipps). Eine Duraflon-Beschichtung schützt die Profile vor salzhaltiger Luft und Korrosion.

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Sanierung im Naturschutzgebiet

Aufgrund der Lage mitten im Naturschutzgebiet und bauordnungsrechtliche Vorschriften zum Küsten- und Dünenschutz legten die Planenden ein Augenmerk auf das Thema Nachhaltigkeit. Die Fensterprofile sind unter dem ULC-Label (Ultra Low Carbon Aluminium) gefertigt. Dieses garantiert einen Recyclinganteil von mindestens 75 Prozent und sollen geringere CO₂-Emissionen als vergleichbare Modelle habe. Zusätzlich enthalten die verbauten Profile eine IoF ID-Plakette (Internet of Façades), die über einen QR-Code sämtliche Informationen zu Wartung, Systemdaten und Produktdetails digital verfügbar macht – für zukünftige Instandsetzungen, über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

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Für Planung, Lieferung und Montage stand ein Zeitraum von zwei Wochen zur Verfügung. Trotz der engen Frist konnte das Projekt termingerecht abgeschlossen werden und die Sanibar öffnete pünktlich ihre Türen. So wurde das Kultrestaurant baulich für die Zukunft gerüstet, ohne den charakteristischen Look zu verlieren.

Bautafel

Architektur: Albert Seckler, Aalen
Projektbeteiligte: Fensterbau Gauermann, Aalen (Fensterbau); Schüco, Bielefeld (Fenstersysteme)
Bauherr*in: Sansibar, Niklas Seckler
Fertigstellung: 2024
Standort: Strandabschnitt, Hörnumer Str. 80, 25980 Sylt
Bildnachweis: Architekturfotografie Bach

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