Normen für den Lehmbau
Lehmbaustoffe werden sowohl in der Denkmalsanierung als auch beim ökologischen Bauen gerne eingesetzt. Seit 2013 gelten in Deutschland wieder verbindliche Normen für einen der ältesten Baustoffe der Menschheit und vereinfachen damit die Anwendung. Das Deutsche Institut für Normung hat zuerst die Anforderungen für im Werk hergestellte Lehmsteine, Lehmmauermörtel und Lehmputzmörtel festgelegt. Die Normen der DIN Lehmbau wurden 2018 überarbeitet und erweitert, zuletzt wurde im Juni 2023 die Norm für tragendes Lehmsteinmauwerk veröffentlicht.
Aktuell gelten in Deutschland:
DIN 18940, Ausgabe 2023-06: Tragendes
Lehmsteinmauerwerk
Die Bemessungsnorm DIN 18940 Tragendes
Lehmsteinmauerwerk, stützt sich auf die beiden Produktnormen DIN
18945 Lehmsteine und DIN 18946 Lehmmauermörtel. Die Norm „legt
die Anforderungen, Einsatzbereiche und Leistungsmerkmale fest, die
bei der Bemessung, Konstruktion und Ausführung von tragendem
Lehmsteinmauerwerk beim Neubau zu berücksichtigen sind.“
DIN 18942, Ausgabe 2018-12: Lehmbaustoffe
Die Norm
definiert in Teil 1 Begriffe für die Anwendung der Normen
für Lehmbaustoffe DIN 18945 bis DIN 18948 und beinhaltet in Teil
100 Regelungen für den Konformitätsnachweis.
DIN 18945, Ausgabe 2018-12: Lehmsteine
Im Werk
hergestellte Lehmsteine werden vorwiegend bei der Erstellung von
Außen- und Innenwänden sowie für Ausfachungen angewendet. Die Norm
umfasst Anforderungen und Prüfverfahren für im Werk
hergestellte Lehmsteine. Sie bezieht sich sowohl auf die Anwendung
als tragendes als auch als nicht tragendes Mauerwerk. Diese Norm
gilt nicht für stabilisierte Lehmsteine.
DIN 18946, Ausgabe 2018-12: Lehmmauermörtel
Die
Norm legt Anforderungen und Prüfverfahren für im Werk
hergestellte Lehmmauermörtel (Lehmwerkmörtel) zur Herstellung von
tragendem und nichttragendem Lehmsteinmauerwerk fest. Sie gilt
nicht für Lehmmauermörtel und für Lehmbaustellenmörtel.
DIN 18947, Ausgabe 2018-12: Lehmputzmörtel
Für
im Werk hergestellte Lehmputzmörtel (Lehmwerkmörtel) zum Verputzen
von Wänden und Decken im Innen- und witterungsgeschützten
Außenbereich regelt diese Norm Anforderungen und
Prüfverfahren. Die Norm gilt für Auftragsdicken von mindestens
3 mm. Die Norm gilt nicht für stabilisierte Lehmputzmörtel
oder Lehmbaustellenmörtel.
Für die Anwendung von Lehmputzmörtel gelten die Lehmbau-Regeln, das Technische Merkblatt TM01 des Dachverbandes Lehm sowie DIN EN 13914-2 in Verbindung mit DIN 18550-2.
DIN 18948, Ausgabe 2018-12:
Lehmplatten
Lehmplatten im Sinne dieser Norm sind nach
Definition der Lehmbau-Regeln des Dachverbands Lehm e. V. sowohl
plattenförmige Baustoffe, die ohne Unterkonstruktion beispielsweise
für nicht tragende Wände vermauert und verklebt werden können, als
auch dünne Lehmplatten zum Bekleiden und im Trockenbau.
Anforderungen, Einsatzbereiche, Leistungsmerkmale und
Prüfverfahren für im Werk hergestellte Lehmplatten, die in
Bauwerken verwendet werden, l egt diese Norm fest. Sie gilt nicht
für mit Lehmputzen oder Lehmdünnlagenbeschichtungen beschichtete
Platten aus anderen Baustoffen.
Für nicht genormte sowie für auf der Baustelle hergestellte Lehmbaustoffe gelten die Lehmbau Regeln des Dachverbands Lehm (s. Surftipps).