Hotel La Maison in Saarlouis
Klare Kante
Ein minimalistischer Neubau ergänzt eine kernsanierte Villa mit
ehemaligem Hausmeisterhäuschen, die gemeinsam das Hotel-Ensemble
La Maison in Saarlouis bilden. Solch ein Spannungsfeld
zwischen Tradition und Moderne ist in der einst französischen Stadt
nicht ungewöhnlich: Noch immer ist ihr Grundriss geprägt durch die
Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert, die auf Geheiß des
französischen Königs Ludwig XIV. errichtet wurde, um die Ostgrenze
des Reiches zu schützen. So verläuft die innere Ringstraße, an der
das Hotel liegt, auf den früheren Wallgräben und zeichnet den
damaligen Festungsstern nach. Die um 1910 erbaute Villa mit
Elementen des Jugendstils und des Klassizismus wurde nach Plänen
von CBAG Studio um einen dreigeschossigen Neubau mit Flachdach auf
parallelogrammförmigem Grundriss ergänzt.
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Eine gläserne Fuge trennt den Neubau, in dem die Hotelzimmer und ein Fitnessbereich untergebracht sind, vom Bestand, wo sich unter anderem die Rezeption, ein Restaurant und fünf Suiten im Obergeschoss befinden. Der historische Dachstuhl wurde komplett erhalten und beherbergt einen Veranstaltungssaal. Das Hotel, das außerdem noch über ein Bistro sowie ein Feinkostgeschäft verfügt, wird von Westen her über eine repräsentative, zweiarmige Freitreppe im Mittelrisalit des Altbaus erschlossen. Eine weiß lackierte, skulpturale Wendeltreppe aus Stahlblechen markiert den Übergang zum Neubau. Alternativ können die Obergeschosse beider Baukörper per Fahrstuhl erschlossen werden. Jedes der Hotelzimmer verfügt über geschosshohe Verglasungen mit Rahmen aus geölter Eiche.
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Klare Kante
Straßenseitig schützen faltbare Fensterläden aus perforiertem Aluminium die Gäste vor starker Sonneneinstrahlung und neugierigen Blicken. Die Fensterläden sind ebenso wie die Fassadenbekleidung in schlichtem Graubraun gehalten, sodass der Baukörper sich trotz seiner Größe gegenüber der Villa zurücknimmt. Rückwärtig öffnen sich die Räume über eine Balkonzone zum aufwendig gestalteten Hotelpark. Um das Erscheinungsbild des Neubaus mit seinen klaren Kanten zu erhalten, erfolgt die Entwässerung mihilfe von Rinnen, die kantenbündig abschließen. Für den Erweiterungsbau erhielt das Büro CBAG 2017 den BDA-Preis für Architektur und Städtebau im Saarland.
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Schwebende Erweiterung
Bistro und Feinkostgeschäft sind in einem historischen Nebengebäude, dem Hausmeisterhäuschen, südlich des Hauptgebäudes untergebracht. Es wurde um einen pavillonartigen Wintergarten ergänzt, der es mit der Villa verbindet und ebenfalls mit dunklem Metall bekleidet ist. Die Unterkante des Baus schwebt etwa einen halben Meter über dem Erdboden. Der entstehende Spalt wird abends weiß illuminiert, um den schwebenden Eindruck noch zu betonen.
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Bautafel
Architekten: CBAG Studio, Saarlouis und Berlin
Projektbeteiligte: A+F Elektro Technik, Tholey (Elektroinstallation); Insta, Lüdenscheid (Hersteller LED-Technik); Dane Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, Weimar (Parkanlage); ACO, Büdelsdorf (Hersteller Entwässerungsrinnen)
Bauherrschaft: Günter Wagner, Saarlouis
Standort: Prälat-Subtil-Ring 22, 66740 Saarlouis
Fertigstellung: 2015
Bildnachweis: LA MAISON hotel / Sven Paustian bzw. Günter Standl (Fotos); Tom Gundelwein, Saarbrücken (Fotos); André Mailänder, Saarbrücken (Fotos); CBAG Studio (Pläne)
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