Trockenbauplatten aus Stroh
Stabile, selbsttragende Innenwände aus nachwachsendem Rohstoff
Eine ökologische Alternative zum herkömmlichen Innenausbau mit
Gipskarton bieten die Strohbauplatten des Herstellers Istraw. Die
Ausbauplatten bestehen aus reinem, komprimiertem
Stroh, welches in einem Strangpressverfahren ohne zusätzliche
Bindemittel fest verdichtet wird. Das stroheigene Polymer Lignin
sorgt dabei für eine dauerhafte Verklebung der Halme untereinander.
Die Platten werden dann in einer Hitzebehandlung rund 200 Grad
ausgesetzt, um Keime und Sporen abzutöten. Anschließend folgt eine
Ummantelung mit Recyclingkarton. So entsteht eine stabile Platte,
die sich einfach und schnell montieren lässt. Sie kann bis zu 80 kg
Konsollast pro Schraube aufnehmen und benötigt daher keine
Unterkonstruktion.
Gallerie
Durch die in den elastischen Strohhalmen eingeschlossene Luft verfügt die Strohkartonplatte über gute schalldämmende Eigenschaften. Sie entspricht den Anforderungen der DIN 4109 Schallschutz im Hochbau; Anforderungen und Nachweise. Auf die Raumakustik wirkt sich besonders positiv aus, dass die Nachhallzeit in geschlossenen Räumen reduziert wird. Die Ausbauplatten sind feuchteregulierend und schimmelabweisend. Bei der Produktion wird nur ein relativ geringer Energieaufwand benötigt. Zudem wirbt der Hersteller damit, dass im Rohstoff Stroh CO₂ gebunden wird. Je nach Ausführung sind die Platten wiederverwendbar. Ansonsten lassen sie sich leicht entsorgen bzw. recyceln. Aufgrund dieser umweltverträglichen Eigenschaften wird die Verwendung der Platten im Rahmen von Nachhaltigkeitszertifikaten wie zum Beispiel LEED positiv bewertet.
Die stabilen Ausbauplatten können als selbsttragende Innenwände, zur Beplankung von Wänden und Decken oder für den Bau von Installationsebenen eingesetzt werden. Sie sind in 58 oder 38 mm Stärke erhältlich. Die Breite der Platten beträgt 80 cm bei einer Länge (= Höhe) von 1,20 bis 3,20 m. Die Kombination einer 58 mm starken mit einer 38 mm starken Platte ergibt eine 96 mm dicke selbsttragende Trockenbauwand, die mithilfe von Metallprofilen mit Boden und Decke verschraubt wird. Werkseitig vorgefräste Installationskanäle ermöglichen den Einbau von Leitungen. Alternativ lassen sich durch den Einbau von Holzständern Hohlräume für Installationen herstellen. Die Platte kann auch nachträglich gefräst und mit weiteren Leitungen bestückt werden, sodass sie sich auch für Umbauten eignet.
Die Strohbauplatten lassen sich mit üblichen Holzbearbeitungsmaschinen schneiden, bohren und fräsen. Optional können sie mit einer hydrophobierenden, dabei jedoch diffusionsoffenen Putzgrundierung geliefert werden. Lehm-, Kalk- und Gipsputze sowie Tonputzsysteme können dann direkt nach Montage der Platten und Spachtelung der Stöße aufgebracht werden. Ebenso kann die Platte auch unbeschichtet geliefert werden, was der Oberflächenqualität von Gipskarton entspricht. Auch Fliesenbeläge lassen sich anbringen. Im direkten Spritzwasserbereich ist dazu eine spezielle Abdichtung erforderlich. Für den Einsatz in hoch beanspruchten Nassräumen wie zum Beispiel öffentlichen und gewerblichen Duschen oder Schwimmbädern ist sie jedoch nicht geeignet.