Oberflächenbehandlung/-beschichtung
Oberflächenbehandlungen/-beschichtungen sind technische
Verfahren, bei denen die Struktur von Sanitär- oder
Fliesenoberflächen so beeinflusst werden, dass sich ihre
Eigenschaften hinsichtlich des Pflegeraufwands positiv
verändern.
Viele Sanitär-, Keramik- oder Glashersteller haben sich den
sogenannten Lotuseffekt zum Vorbild genommen und versehen die
Oberfläche von Sanitärelementen mit speziellen Beschichtungen
(Keramik und Stahlemaille) oder Versiegelungen (Echtglas). Bei
diesen wasserabweisenden Beschichtungen wird die
Oberflächenstruktur auf mikroskopischer Ebene mit kleinsten
„Hütchen“ so eingestellt, dass sich - wie z.B. bei einer Lotusblume
Tropfen bilden, die dann ablaufen können. Auf diese Weise perlen
Wasser, Kalk- und Schmutzpartikel leichter ab.
Eine weitere Maßnahme zur antibakteriellen Beschichtung ist das HT-Verfahren. Dabei handelt es sich um eine Fliesenglasur, die durch Beschichtung mit Titandioxid photokatalytische Prozesse auslöst. Die Reaktion wird durch Licht, Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit in Gang gesetzt. Es kommt zu einer Oxidation von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilzen im oberflächennahen Bereich der Fliese. Neben der Keimtötung bewirkt die Katalyse auch eine Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers.
Außer dem erheblich geringeren Putzaufwand besteht bei beiden
Verfahren ein umweltschützender Vorteil, durch den geringeren
Verbrauch von Reinigungsmitteln und Wasser. Die Begriffe
Oberflächenbeschichtung, Oberflächenbehandlung oder
Oberflächenveredlung werden gleichbedeutend verwendet.