Chipping
Flächige, muschelförmige Abplatzungen entlang einer auf der
Glasoberfläche verlaufenden Kratzspur
werden als Chipping bezeichnet. Sie entstehen durch laterale
Risse, die von der eigentlichen Kratzspur aus parallel zur
Glasoberfläche im Glas voranschreiten. Die Risse durchdringen die
Glasoberfläche und erzeugen so die Abplatzungen. Diese weiten die
Rissspur von etwa 20-30 µm auf bis zu über 300 µm auf, sodass auch
sehr filigrane Kratzspuren, insbesondere bei vorherrschenden
Lichtreflexionen, makroskopisch deutlich sichtbar werden.
Untersuchungen an der Technischen Universität Darmstadt haben
gezeigt, dass die muschelförmigen Abplatzungen bei Einscheibensicherheitsglas
im Gegensatz zu Floatglas
in ihren Abmessungen ausgeprägter sein können. Dabei kommt es
wesentlich auf die atmosphärischen Umgebungsbedingungen an: Während
unter feuchten Umgebungsbedingungen nur ein marginaler Unterschied
für alle Glasarten gemessen werden konnte, wurde für im Bauwesen
üblicherweise vorherrschende atmosphärische Umgebungsbedingungen
für thermisch vorgespanntes Glas im Vergleich zu thermisch
entspanntem Floatglas eine vermehrte Ausbildung von lateralen
Abplatzungen nachgewiesen. Ihre Auswirkungen sind jedoch
ausschließlich optischer Natur; ein festigkeitsmindernder Einfluss
wurde bislang nicht nachgewiesen.
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