Craquele
Craquele können auf zwei unterschiedliche Arten in
Erscheinung treten. Einerseits stellen sie ein Schadensbild dar,
andererseits sind sie auch ein Stilmittel zur Gestaltung von
Fliesenoberflächen.
Schadensbild: Durch Alterungsverformungen von Scherben
kommt es in der weniger dehnungsfähigen Glasur
zu feinen Rissen und Sprüngen, auch als Craquele bezeichnet. Dieser
Prozess ist eigentlich unerwünscht und durch moderne Glasuren auch
kaum noch vorzufinden. Darüber hinaus können auch Risse, die bei
der Trocknung von Estrichen entstehen, als Craquele bezeichnet
werden. Durch sie wird der Estrich-Körper instabil.
Stilmittel: Für Dekorfliesen
oder Bordüren
ist die Craquele-Bildung oder das Krakelieren durchaus ein
Gestaltungsmittel, um eine künstliche Alterung zu erzeugen. Hierzu
wird entweder die Glasur entsprechend mit Zusatzmitteln versehen,
wodurch bereits beim Brand
entsprechende Strukturen entstehen, oder die Fliesenoberfläche mit
einem Krakelierlack bestrichen. Der Lack reißt beim Trocknen ein,
so dass eine zerrissene Glasur simuliert wird.