Ganz allgemein bedeutet Controlling Steuern oder Regeln. Bezogen auf die Baubranche steht der Begriff für die Planung, Kontrolle, (Selbst)-steuerung und Informationsversorgung sämtlicher Abteilungen eines Unternehmens. Ziel des Controllings ist es, den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens sicherzustellen.

Da eine Fremdkontrolle, wie in anderen Branchen üblich, im Bauwesen nur eingeschränkt möglich ist, kommt hier der Selbststeuerung eine wichtige Bedeutung zu. Denn anders als beispielsweise in der herstellenden Industrie, wo Produktionsprozesse nach festgelegten (und prüfbaren) Vorgaben erfolgen, ist das bei der Durchführung von Bauarbeiten nicht bzw. nur durch die Bauleitung und die ausführenden Firmen möglich. Wird etwa ein Fundament hergestellt, so könnte bei einer Fremdkontrolle weder nachvollzogen werden, ob und welche Leistungen z.B. vorbereitende Maßnahmen tatsächlich ausgeführt wurden, noch wäre es möglich, das Bauteil nach Beginn des nächsten Bauabschnittes erneut zu besichtigen.

An die Stelle der Fremdkontrolle tritt die Selbstkontrolle. Bei ihr handelt es sich um eine Steuerungsstrategie, die alle Beteiligten in die Verantwortung zieht, ihre Arbeit zu dokumentieren und für diese Gewähr zu tragen. Die Aufgabe des Controllings besteht darin, anhand des Informationstransfers zwischen dem Controlling und den Akteur*innen auf der Baustelle, Potenziale und Mängel zu ermitteln und Konzepte zu entwickeln, die den Arbeitsprozess optimieren.

Das gelingt beispielsweise durch die Prüfung etwaiger Zielabweichungen und den damit verbundenen Änderungen der Budgetierungsmaßnahmen zur effizienten Neustrukturierung der Arbeitsprozesse. So erfolgt die passive Steuerung der Projektentwicklung. Das Controlling ist also in erster Linie für die Informationsversorgung und die Beratung der Führungsabteilung zuständig, während das Management als Entscheidungsträger auf Grundlage dieser Beratung agiert, um erfolgreiche Resultate zu erzielen.

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