Jacquard
Im Jahr 1805 entwickelte der französische Mechaniker und
Erfinder Joseph-Marie Jacquard (1752 - 1834) eine
Webtechnik, mit der sich erstmals intensiv gemusterte Stoffe
herstellen ließen und trug damit entscheidend zur
Industrialisierung im Textilgewerbe bei. Heute werden mit seinem
Nachnamen die Webtechnik, der Webstuhl sowie umgangssprachlich auch
das Gewebe bezeichnet, das mit diesem Verfahren hergestellt
wird.
Die wichtigste Verbesserung des von Jacquard entwickelten
Musterwebstuhls gegenüber seinen Vorläufern bestand darin, dass er
die Nockenwalze der bis dahin gebräuchlichen Webstühle durch eine
Lochkartensteuerung ersetzte. Mit dieser konnten endlose Muster von
beliebiger Komplexität mechanisch hergestellt werden. Bis dahin
hatte der Umfang des Wellenzylinders die Länge des erzeugten
Musters begrenzt, so dass es sich nach jeder Umdrehung wiederholte.
Die jetzt verwendeten Lochstreifen wurden mit Nadeln abgetastet;
ein Loch bedeutete Fadenhebung, kein Loch Fadensenkung. Diese
beiden Informationen reichten aus, um großflächige Musterungen
herzustellen. Heute erfolgt die Steuerung per Computer.
Moderne Jacquardgewebe werden z.B. für Damaste und Brokate sowie
für alle Arten von textilem Sonnenschutz verwendet.
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