Japanpapier
Bei Japanpapier oder Washi handelt es sich um handgeschöpftes
Papier, das aus den Fasern von Maulbeergewächsen wie Kozo, Gampi
und Mitsumata hergestellt wird. Die Papiertechnik stammt
ursprünglich aus China, wurde aber in Japan zu einem Kunsthandwerk
weiterentwickelt, z.B. durch die Einlage von gepressten
Blütenblättern, farbigen Fasern aus anderen Materialien und sogar
Metallplättchen und -fäden.
Da das Papier halbtransparent bis transluzent ist und das
einfallende Licht
weich filtert, wird es in Südostasien schon seit Jahrhunderten als
Sicht- und Sonnenschutz verwendet, z.B. in Form von Rollos und
Shoji-Schiebeelementen. Außerdem ist es besonders widerstandsfähig,
weil bei der Herstellung ausschließlich der langfaserige Bast
zwischen Rinde und Holzkern des Maulbeerbaumes verwendet wird.
Diese Fasern werden im weiteren Verarbeitungsprozess nicht
zerschnitten, sondern durch Schlagen geglättet. Im Anschluss wird
die Fasermasse aufgeschwemmt, zu Bögen geschöpft und an der Luft
getrocknet. Traditionell wurde das Papier mit dem Saft des
Kakibaums, auch bekannt als Chinesische Pflaume,
imprägniert. Heute wird es zumeist mit einer Beschichtung bzw.
hauchdünnen Laminierung aus Kunststofffolie überzogen.
Washi ist nicht zu verwechseln mit Reispapier, das aus dem Stroh
von Reispflanzen und auch aus Bambus gefertigt wird und u.U. sogar
essbar ist in Form von dünnem Teigpapier für Frühlingsrollen und
Dim Sums.
Bildnachweis: Wood & Washi, Groningen/NL
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