Brutalismus
Der Begriff Brutalismus leitet sich vom französischen „béton brut“ ab, das „roh“, „trocken“ und „unbearbeitet“ bedeutet. Spätestens ab 1955 fand der Ausdruck breite Verwendung in Architekturdebatten, angestoßen durch das Essay „The New Brutalism“ des britischen Kritikers Rayner Banham, in dem er Projekte von Alison und Peter Smithson einzuordnen versucht.
Als brutalistisch werden heute insbesondere jene Gebäude der 1950er- bis 1980er-Jahre bezeichnet, deren Oberflächen und oft deutlich erkennbaren Tragstrukturen aus Beton nach dem Ausschalen wenig oder gar nicht nachbearbeitet wurden. Prägend für die architektonische Gestaltung sind also nicht nur die Wucht der Betonmassen, sondern auch die Spuren ihres Herstellungsprozesses: Unebenheiten, Abdrücke der Schalmaterialien und ihre Befestigungen.
Derart exponiert und unbehandelt sind die Betonbauteile
besonders anfällig für Schmutz, Algenbewuchs oder Zerfall. In den
Jahrzehnten seit ihrer Errichtung erschienen viele der Gebäude
daher zunehmend ungepflegt, einige von ihnen bekamen einen
ruinenhaften Charakter.
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