Ausgangsmaterialien für Dämmstoffe

Organisch und anorganisch, natürlich und synthetisch

Welche Materialien halten unsere Gebäude warm? Woher stammen die Rohstoffe und wie werden sie zu Bauprodukten verarbeitet? Dämmstoffe werden aufgrund ihrer ursprünglichen Materialien in zwei Hauptgruppen unterteilt: Organische Dämmstoffe aus Kohlenstoffverbindungen und anorganische Dämmstoffe, die mineralischen Ursprungs sind. Zusätzlich können diese beiden Kategorien je nach Herkunft ihrer Rohstoffe in natürliche und synthetische Materialien eingeordnet werden, sodass sich insgesamt vier Gruppen ergeben.

Dämmplatten aus Holzfaser werden durch das im Holz enthaltene Lignin gebunden. Kork wird mit dem eigenen Harz zu Platten gepresst.
Zu den organischen, natürlichen Dämmstoffen gehört auch Schafwolle. Damit die Tiere im Winter nicht frieren, sollten sie zwischen Mitte Mai und Ende Juni geschoren werden.
Um Zellulosefasern für Einblas- und Schüttdämmungen herzustellen, wird Altpapier zerkleinert und anschließend ausgefasert.

Organische, natürliche Dämmstoffe

Die Rohstoffe für diese Kategorie sind nachwachsende Materialien wie beispielsweise Flachs, Holz, Hanf, Kork, Schafwolle, Schilfrohr, Stroh. Aus Baumwolle, Schafwolle, Flachs, Hanf und Kokos entstehen Faserdämmstoffe in Matten- und Filzform. Dämmprodukte aus Kork bestehen aus der Rinde von Korkeichen und müssen unter Wasserdampf zu Platten oder Granulat verarbeitet werden. Der Rohstoff Holz dient der Herstellung von Holzfasern, Holzwolle, Holzweichfaserplatten und Holzspänen. Zellulose dagegen besteht aus Altpapier und Brandschutzmittel, dieses Dämmmaterial wird überwiegend lose angeboten.

Organische, synthetische Dämmstoffe

Zu dieser Gruppe gehört z.B. Polystyrol, das durch Polymerisation einer Kohlewasserstoffverbindung gewonnen wird. Je nach Herstellung entsteht daraus expandiertes Polystyrol (EPS), indem Polystyrolgranulat unter Wasserdampf aufgeschäumt wird oder extrudiertes Polystyrol (XPS), das mithilfe eines Treibmittels aufgeschäumt und dann zu Platten gepresst wird. Weitere Hartschaumplatten sind Polyurethan (PUR) und Phenolharz (PF). Weichschaumkunststoffe wie Polyethylen, Polyolefin und synthetischer Kautschuk sind thermoplastische Kunststoffe die ebenfalls durch Polymerisation hergestellt werden.

Anorganische, natürliche Dämmstoffe

Mineralien, Quarz und Ton gehören beispielsweise zu den anorganischen natürlichen Rohstoffen. Aus diesen werden Dämmstoffe wie Blähton, Blähperlit, Blähglimmer, Naturbims hergestellt indem das jeweilige Ausgangsmaterial aufgebläht wird. Die entstandenen Körner kommen meist als Schüttungen zum Einsatz.

Anorganische, synthetische Dämmstoffe

Dazu zählen Mineralfasern, wie Steinwolle und Glaswolle. Diese Dämmstoffe sind weich und formbar und werden meist als Platten verwendet. Steinwolle besteht vor allem aus Gesteinen wie Basalt, Diabas oder Dolomit, Glaswolle bis zu 70% aus Altglas. Weitere Bestandteile sind Sand, Kalk, Bindemittel (Bakelit), und Mineralöl zur Staubbindung. Das Gestein bzw. Glas wird geschmolzen und zu feinen Fäden ausgezogen oder durch Düsen geblasen.

Ebenfalls in die Gruppe der anorganischen und synthetischen Dämmstoffe gehören Kalziumsilikat und Mineralschaum. Kalziumsilikat wird aus Kalk, Quarz und Porenbildnern mit Hilfe von Wasser und Druck zu Platten mit einer feinporigen offenen Struktur hergestellt. Mineralschaum dagegen besteht aus Quarz, Kalk und Wasser, wird aber ebenfalls als Platte weiterverarbeitet.

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