Heißlagerungstest
Nickelsulfid-Einschlüsse (NiS) können bei thermisch
vorgespannten Gläsern bruchauslösend sein. Da sich nicht vermeiden
lässt, dass Bestandteile von NiS in die Glasschmelze gelangen und
bereits sehr geringe Mengen ausreichen, diese zu verunreinigen,
wird mittels Heißlagerungstest (engl.:
heat-soak-test) versucht, die Versagenswahrscheinlichkeit
des ESG
zu begrenzen. Bei diesem Prozess wird das Glas nach dem thermischen
Vorspannvorgang über eine definierte Zeitdauer (Haltephase: 2
Stunden) bei hohen Temperturen (260 °C ± 10 °C) in einem
sogenannten Heißlagerungsofen ausgelagert. Durch die
Temperatureinwirkung werden NiS-Einschlüsse zum Wachstum angeregt;
verunreinigte Verglasungen brechen während der Heißlagerung.
Gläser, die den Heißlagerungstest überstanden haben, weisen eine
akzeptable Versagenswahrscheinlichkeit auf und werden dann als
heißgelagertes ESG
bezeichnet.
Der Heißlagerungsvorgang ist normativ in DIN EN 14179: Glas im Bauwesen - Heißgelagertes thermisch vorgespanntes Kalknatron-Einscheibensicherheitsglas geregelt. Im Bereich der Anwendung von heißgelagerten Einscheibensicherheitsverglasungen sind in DIN 18008: Glas im Bauwesen - Bemessungs- und Konstruktionsregeln ergänzende Anforderungen festgelegt.
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