Wohnsiedlung Escherpark in Zürich

Holzverkleidete Fassaden mit Glaswolledämmung

Im Zürcher Quartier Enge ist der Name nicht Programm. Südlich des Stadtzentrums gelegen, gibt es hier viel Platz und ausgedehnte Parkanlagen, außerdem mehrere Schulen und Kultureinrichtungen. Die fußläufige Entfernung zum Zürichsee trägt ihr übriges zu dem attraktiven Umfeld bei. Mitten darin wurde nun ein Gebäudeensemble aus elf Neubauten mit insgesamt 127 Wohneinheiten errichtet, das eine Siedlung aus den 1950er-Jahren ersetzt.

Die alle Gebäude umschließende, vertikale Fassadenschalung aus Fichtenholz erzeugt eine starke Ensemblewirkung
Die Außenwände sind mit Fassadendämmplatten aus Glaswolle gedämmt
Die Fassade besteht aus einer vertikalen Fichtenholzschalung, die geflammt, gebürstet und gewaschen wurde

Trotz Verdichtung gelang es den Architekten vom Büro E2A ein lockeres Gefüge auf dem Grundstück zwischen Kurfirsten- und Scheideggstraße zu schaffen. Die viergeschossigen Appartmentblocks der Wohniedlung Escherpark sind von großzügigen Grünflächen umgeben und zueinander versetzt angeordnet. Ein mäandrierendes Wegenetz verbindet die elf Häuser über den Grünraum. Das Ensemble bietet vier verschiedene Grundrisstypologien von 2,5- bis 5,5 Zimmerwohnungen; allen sind großzügige Loggien zugeordnet. Jede Wohnung orientiert sich mit unterschiedlichen Blickrichtungen auf die Anlage.

Für eine einheitliche Gesamtwirkung ist die alle Gebäude umfassende vertikale Fichtenholzschalung verantwortlich. Das Holz wurde geflammt, gebürstet und gewaschen, was es witterungsbeständig und unempfindlich gegenüber Schädlingen macht.

Wärmedämmung/Konstruktion
Die Gebäude sind in Massivbauweise errichtet. Die Keller- beziehungsweise Tiefgaragen sowie die Geschossdecken und die Flachdächer bestehen aus Stahlbeton, die Außenwände wurden gemauert. Die zweischalige, hinterlüftete Außenwandkonstruktion besteht aus zwei Lagen, mit je 10 cm dicken Fassadendämmplatten aus Glaswolle mit verdichteter und wasserabweisender Oberfläche. Die steifen und formstabilen Dämmplatten erreichen einen Nennwert der Wärmeleitfähigkeit von 0,030 W/mK, sind nicht brennbar und entsprechen der Euroklasse A1. Die vertikale Holzschalung wurde auf eine Holzunterkonstruktion aus Lattung und Konterlattung aufgebracht. Die Holzfassade wird zur Ausbildung eines eigenen Brandabschnitts im Bereich der Geschossdecken unterbrochen: Horizontale Metallprofile, die nicht brennbare Mineralfaserdämmung und eine Faserzementplatte mit Blechabdeckung bilden einen Brandriegel.

Die extensiv begrünten Flachdächer wurden ohne Gefälle ausgeführt und mit 20 cm alukaschiertem Polyurethan-Hartschaum (PUR) belegt. Der Dämmstoff ist sehr druckbelastbar und erreicht eine Wärmeleitfähigkeit von 0,21 W/mK. Die Regelgeschosse erhielten eine 20 mm dicke Trittschalldämmung und eine 20 mm Wärmedämmung aus Polystyrol. Die Decke im Erdgeschoss wurde neben der Trittschalldämmung mit 140 mm Wärmedämmung aus Phenolhartschaum ausgestattet, der eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von 0,21 W/mK erreicht. Die Kellerdecke erhielt unterseitig eine zusätzliche 60 mm dicke Deckenplatte aus Glaswolle, die auf der Sichtseite mit einem weißen Glasgewebe kaschiert ist und zur sichtbaren Wärme- und Schalldämmung von Keller- und Garagendecken geeignet ist. Als Perimeterdämmung für die erdberührten Bereiche kam eine 14 cm dicke  Dämmung aus extrudiertem Polystyrol (XPS) zum Einsatz. Die Gebäude des Ensembles wurden gemäß dem Schweizer Ökologiestandard Minergie-Eco zertifiziert.

Bautafel

Architekten: E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten, Zürich
Projektbeteiligte: Allco, Zürich (Generalunternehmer); Jäger Partner Bauingenieure, Zürich (Tragwerksplanung); Nipkow Landschaftsarchitektur, Zürich (Landschaftsplanung); Zehnder & Kälin, Winterthur (Bauphysik); P. Gerber Haustechnik, Schwerzenbach (Haustechnik); Meteor, Pfäffikon (Elektroingenieur)
Bauherr: Credit Suisse Real Estate Fund Siat
Fertigstellung: 2015
Standort: Escherpark, Zürich
Bildnachweis: Rasmus Norlander, Zürich; Jon Naiman, Biel

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Bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden trägt neben der Dämmebene auch eine Luftschicht zum Wärmeschutz bei.

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Wand

Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)

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