Treppen in öffentlichen Gebäuden

Öffentliche Gebäuden müssen über mindestens zwei notwendige Treppen als alternative Möglichkeiten für Fluchtwege verfügen. In größeren Versammlungsstätten müssen zusätzlich nach den Forderungen der Sonderrichtlinien auch bestimmte Laufbreiten in Abhängigkeit der zur erwartenden Benutzer und Bediensteten eingehalten werden.

Eine spiralförmige Wendeltreppe erschließt die Ausstellungsbereiche der „Wunderkammer des Brotes” im Museum Paneum in Asten.
Treppe in der Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden.

In öffentlichen Gebäuden stehen dem entwerfenden Architekten einige planerische Möglichkeiten der Verwendung von Treppengrundrissen oder Typologien offen, die vielleicht bei der ein oder anderen Bauaufgabe zum Tragen kommen könnten. Im folgenden sollen ein paar Anregungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit aufgezeigt werden:

  • Da üblicherweise der Besucherstrom in einem mehrgeschossigen Gebäude nach oben hin abnimmt, sollte dem auch bei der im Grundriss anzusetzenden Laufbreite Rechnung getragen werden: z.B. sind  bei übereinander liegenden Treppenläufen degressive Laufbreiten mit den zuständigen Baubehörden und mit dem Bauherrn abzustimmen.

  • An den Treppenantritten könnte eine trompetenartige Aufweitung des Laufes oder alternativ ein größer konzipiertes Antritts-Podest den Besucherstrom aus mehreren Richtungen aufnehmen und in verschiedene Bewegungsrichtungen lenken.

  • Mehrläufige Treppen, die mit parallelen Läufen auf gemeinsame Zwischenpodeste führen und dort den Besucherstrom aufteilen, haben den Vorteil, im Gefahrenfall größere Kapazitäten zu fassen, als gerade einläufige Treppen mit Zwischenpodest mit größeren Breiten und Mittelhandlauf. Dies belegen Untersuchungen zum Fluchtverhalten z.B. beim Brand des Flughafens in Düsseldorf.

  • Nicht rechtwinklige Richtungsänderungen auf Zwischenpodesten führen zu dynamischeren und ergonomischeren Bewegungsabläufen auf großen Treppen. Auch bei panikartigem Fluchtverhalten besitzen diese günstigeres Eigenschaften als gerade einläufige oder zweiläufige Treppen mit Wendepodest, da die Bremswirkung besser ist.

  • In Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten werden Treppenstufen gerne als Sitzmöglichkeiten genutzt. In manchen Bereichen lässt sich dieser Wunsch auch entsprechend umsetzen.

  • Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, das man an kleinen Kindern gut beobachten kann, von Treppen oder Leitern herab den Überblick über einen – nach „menschlichen Maßstäben“ – zu großen Raum zu erhalten. Auf frei in geräumigen Hallen platzierten Treppen nutzen Besucher ebenfalls die Chance, sich in großen Gebäuden mit mehreren Fachabteilungen (wie z.B. Finanzämtern, Rathäusern, Beratungsstellen) beim Emporsteigen zu orientieren.

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