Sandwichelemente aus Textilbeton

Eingesetzt beim Büropark Eastsite in Mannheim

Sandwichpaneele vereinen die konstruktive Tragschicht, die Wärmedämmung und Vorsatzschale in einem Element. Besonders schlanke mehrschichtige, vorgefertigte Fassadenplatten aus Beton hat der Hersteller Dreßler Bau entwickelt. Anstelle von Bewehrungsstahl kommt in der Außenschale ein Glasfasergewebe zum Einsatz.

Anstelle von Bewehrungsstahl kommt ein Glasfasergewebe in der Außenschale zum Einsatz.
Zum Einsatz kommt eine solche Sandwichfassde aus Textilbeton beispielsweise beim Bürogebäude Eastsite VIII in Mannheim.
Die Sandwichfassade wird liegend im Werk hergestellt. Zuerst wird die textile Bewehrung in die Schalung für die Vorsatzschale eingelegt und anschließend betoniert.

Drei Zentimeter schlanke Außenschale aus Textilbeton

Die dreischichtigen Elemente haben eine Stärke von insgesamt 41 Zentimetern. Die Außenschale aus Textilbeton der Festigkeitsklasse C50/60 mit einer Glasfaserbewehrung ist nur drei Zentimeter dick. Ein textiles Schubgitter dient als Verbindungselement zwischen Außen- und Tragschale und liegt in einer Ebene mit der Kerndämmung aus Steinwolle. Die tragende Innenschale aus Stahlbeton C50/60 wird nach Statik bemessen. Die eingesetzten Glasfasern sind alkaliresistent und werden mit Epoxidharz getränkt. Textilbeton bietet eine zwei- bis dreimal höhere Festigkeit als Stahlbeton. In umfangreichen Tests hat das Institut für Massivbau der RWTH Aachen die Belastbarkeit der textilbewehrten Außenschale überprüft.

Zum Einsatz kommt eine solche Sandwichfassde aus Textilbeton beispielsweise beim Bürogebäude Eastsite VIII in Mannheim. Es ist Teil des seit Jahren wachsenden Büroparks im Osten der sogenannten Quadratestadt. Für die 1.000 Quadratmeter große Fassadenfläche des viergeschossigen Neubaus wurden rund zwei Tonnen Glasfasergewebe aufgewendet. Wäre eine klassische Stahlbetonaußenschale ausgeführt worden, hätte man acht Tonnen Stahlbewehrung benötigt. In enger Zusammenarbeit mit Fischer Architekten wurden die insgesamt 148 Fassadenelemente entwickelt, die sich auf vier unterschiedliche Grundtypen reduzieren ließen, die im Werk von Dreßler hergestellt wurden.

Das fast stützenfreie Innere erlaubt eine variable Einteilung und Gestaltung der Büroflächen. Das Gebäude erreicht den Standard Effizienzhaus 55 – durch das Zusammenspiel der Fassade mit integrierter Dämmung, dreifach verglaste Fenster mit außenliegendem Sonnenschutz sowie eine technische Ausstattung mit Geothermie und Wärmepumpe, Bauteiltemperierung sowie eine automatische Belüftung mit Wärme- und Feuchterückgewinnung.

Herstellung im Fertigteilwerk

Die Sandwichfassade wird liegend hergestellt. Zuerst wird die textile Bewehrung in die Schalung für die Vorsatzschale eingelegt und anschließend betoniert. Für die Bauten im Mannheimer Büropark Eastsite kamen überwiegend Schalungsplatten vom Holzwerkstoffhersteller Westag & Getalit zum Einsatz. Nach dem Einbringen der Kerndämmung zwischen die Schubbewehrung aus Glasfaser wird die Stahlbetonbewehrung eingelegt und die Tragschale schließlich betoniert.

Die Glasfaserbewehrung sorgt für eine deutliche Materialeinsparung, die Korrosionsgefahr ist gering und Wärmebrücken werden reduziert. Vor allem aber ermöglicht sie schlanke Konstruktionen.

Herstelller: Dreßler Bau, Stockstadt / Schalungshaut Westag & Getalit, Rheda-Wiedenbrück

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