Nomadhome in Seekirchen und anderswo
Mobile Module für temporäre Standorte
Ein Hausbaukasten-System, das sich den privaten und beruflichen Veränderungen anpasst, ist Nomadhome. Innenarchitekt Gerold Peham wollte ein Haus im Grünen, das preiswert, schick, modularisiert und erweiterbar für Beziehung, Nachwuchs oder Büro-Expansion ist. Nach dem Fertigungsprinzip der Fahrzeugindustrie laufen die Raummodule als Fertigteile vom Band. Mit Maßen von 2,50 x 4,65 Meter lassen sich die Grundmodule leicht per LKW transportieren. Nomadhomes können sich so eine Zeit lang auf Parkplätzen, Industriebrachen, Flachdächern oder im Grünen niederlassen und ihren Besitzern trotz ständig wechselnder Arbeitsplätze eine stabile Heimat geben.
Basis der Tragstruktur eines Grundelements sind zwei 2,50 Meter hohe gebogene Stahlprofile. Den äußeren Abschluss der Hauskarosserie bildet eine 4 mm starke Alucobond Verkleidung, die das futuristische Aussehen unterstreicht. Wände, Decken und Böden im Inneren sind aus MDF-Platten. Ein auf Brüstungshöhe umlaufender Kabelkanal nimmt die Elektrotechnikkomponenten auf.
Im ersten Prototyp testete Peham selbst das Lebensgefühl seines Nomadhomes. Sieben Module umfassen L-förmig die Terrasse aus geschlitzten Lärchenholzfassadenplatten. Sie sind zum Garten hin verglast und schaffen Transparenz zur Landschaft. Bei Bedarf sorgen Alulamellen für Beschattung und Blickdichte. Bei der zur Straße hin orientierten Nordwestfassade ragt das Windfangmodul heraus. Form und Farbe sollen zum Eintritt einladen; das von Peham eigens entworfene Interieur ergänzt das Gesamtkonzept.
Wärmedämmung
Basis der Vollwärmedämmung ist eine rundum verlaufende 120 mm
starke Dämmung aus Mineralwolle. Diese wird im Bereich der
Außenlattung durch 50 mm oder bis zu 60 mm Mineralwolle ergänzt. Im
Innenbereich ist die Lattung mit weiteren 40 mm der hydrophobierten Steinwolle
gedämmt. Damit wird ein durchschnittlicher U-Wert von 0,15
W/m²K erreicht.
Durch die sehr gute Wärmedämmung ist keine Zentralheizung mit Heizkörpern notwendig. Ein gekühlter oder gewärmter Zuluftstrom über die Deckenlüftung ist für die Raumkonditionierung ausreichend. Je nach Standort können die Nomadhomes mit verschiedenen Energieträgern versorgt werden, für große Unabhängigkeit gibt es eine Autark-Box mit Solarenergiestrom, Wasser- und Fäkalientank.
Bautafel
Architekt: Gerhold Peham mit Hobby A. - Schuster & Maul, Salzburg
Projektbeteiligte: Udo Bergfeld, A.B.O. Rosenheim (Bauphysik); Gruppe Bau Dornbirn (Statik); Rockwool, Gladbeck (Hersteller Wärmedämmung Klemmrock/außen, Fixrock/innen)
Bauherr: Nomad Home Trading, Seekirchen
Fertigstellung: 2005
Standort: beispielsweise Seekirchen
Bildnachweis: G. Peham
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