Jute
Jute ist eine der meistgenutzten Faserpflanzen der Welt. Sie gehört zur Gattung der Corchorus-Pflanzen, wächst einjährig und wird auf Schwemmlandböden, vorwiegend in der Region des Gangesdelta in Bangladesch und in Indien angebaut. Ähnlich wie Flachs oder Hanf ist sie ein Bastfasergewächs, besitzt aber einen deutlich höheren Ligninanteil als diese. Ihre eineinhalb bis drei Meter langen Stängel werden nach der Reife geschnitten, gewässert, vom Bast befreit, geschlagen (gebatscht) und getrocknet. Die so gewonnenen Jutefasern haben Längen zwischen einem und fünf Millimetern.
Eigenschaften
Jutefasern sind weißlich bis goldgelb, an der Luft und unter
Einwirkung von Feuchtigkeit werden sie dunkler, bisweilen
tiefbraun. Sie sind geschmeidig, neigen zum Ausfasern, besitzen
eine hohe Dehnungsfestigkeit bei geringer Dehnbarkeit. Aufgrund des
hohen Ligninanteils sind sie fäulnisanfällig und weniger fest als
andere Bastfasern. Vorteilhaft sind diese Eigenschaften für die
Umwelt, denn Jute ist zu 100% biologisch abbaubar und lässt sich
gut recyceln. Zudem bindet sie große Mengen an CO₂. Die Wärme- und
Schalldämmfähigkeit der Faser ist gut; sie hat ein mäßiges
Wasseraufnahmevermögen, ist nicht nassfest sowie sehr empfindlich
gegenüber Dampf und Säurelösungen. Eine weitere charakteristische
Eigenschaft von Jute ist der tranige, recht strenge Geruch.
Anwendung
Aufgrund ihrer hohen Dehnfestigkeit eignet sich Jute besonders zur
Herstellung von groben, widerstandsfähigen Garnen und Geweben. Aus
diesen werden beispielsweise Teppiche, Polsterungen, Kakao- und
Kaffeesäcke gefertigt. Letztere wurden früher nach einmaligem
Gebrauch entsorgt, nun aber vermehrt als Dämmstoff eingesetzt. Dazu
werden die Jutesäcke in ihre Faseranteile zerlegt, gereinigt und
mit einem Brandschutzmittel versetzt. Das so gewonnene Rohmaterial
wird unter Zusatz von stützenden Kunststofffasern zu einem Vlies
und dann zu Matten, Rollen- oder Stopfware weiterverarbeitet, die
wie andere Dämmstoffe innen wie außen verwendet werden können. Als
Stopfwolle eignen sich Jutefasern außerdem als Dichtungsmaterial,
beispielsweise zum Schließen von Fenster- und Türfugen. In Hanf-
oder Holzfaserdämmstoffen sorgt ein gewisser Anteil an Jutefasern
für eine höhere Stabilität.
Technische Daten von Dämmmatten
Nennwert der Wärmeleitfähigkeit λD: 0,038 bis 0,040
W/mK
Wasserdampfdiffusionswiderstand μ: 1 - 2
Rohdichte: 30 - 40 kg/m³
Brandverhalten nach DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und
Bauteilen: B2 – normal entflammbar, bzw. nach DIN EN
13501 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem
Brandverhalten: Klasse E – normal entflammbar, hinnehmbares
Brandverhalten
Technische Daten von Stopfwolle
Wasserdampfdiffusionswiderstand μ: 1 - 2
Fülldichte je nach Verarbeitung: 30 - 50 kg/m³
Brandverhalten nach 4102: B2, nach DIN EN 13501: Klasse
*Anmerkung: Alle Angaben ohne Gewähr. Die Werte können sich aufgrund von Produktweiterentwicklungen ändern, sind aber aufgeführt, um als Anhaltspunkte zu dienen.
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