Feuchteschäden

Dringt Feuchtigkeit über die Fugen in den Untergrund ein, lösen sich die Fliesen
Spannungsrisse führen zu Fugen- und Belagsschäden
Fliesen liegen nicht mehr in der Fassadenebene, sondern haben sich herausgedrückt

Bei Feuchteschäden an Fliesenbelägen muss unterschieden werden zwischen Schäden, die aus Feuchtigkeit resultieren, welche bei der Verlegung unter den Fliesen eingeschlossen wurde und Schäden, die durch später eingedrungene Feuchtigkeit entstehen.
 
Durch die Fliesen selber kann Feuchtigkeit kaum in den Untergrund gelangen. Steingut- und (echte) Cottofliesen mit ihrer hohen Wasseraufnahmefähigkeit sind heute selten geworden. Bereits das feinkeramische Steinzeug (mit einer Wasseraufnahmefähigkeit zwischen 0,5 und 3%) gilt als frostsicher, weil es kaum mehr Wasser durchlässt. Am weitaus häufigsten allerdings sind mittlerweile die sogenannten Feinsteinzeugfliesen (mit einer Wasseraufnahmekapazität von unter 0,5%) anzutreffen. Die technologisch führenden Hersteller produzieren heute bereits unglasiertes technisches Feinsteinzeug mit einer Wasseraufnahme-Kapazität von nur 0,03 bis 0,04%. Wenn man bedenkt, dass Glas eine Wasseraufnahme-Kapazität von etwa 0,02% hat wird verständlich, warum bei der Herstellung des Materials von „Verglasung“ gesprochen wird.
 
Feuchtigkeit – und mit ihr auch Schadstoffe – können von oben also nur über die Fugen in den Untergrund eindringen. Verfugungen bei keramischen Belägen sind nämlich immer wasserdurchlässig. Ist also mit einer Wasserbelastung der Flächen (wie zum Beispiel in einem Schwimmbad) zu rechnen, so wird eine zusätzliche Abdichtung zwingend erforderlich (siehe Zum Thema „Abdichtungen“ und „Fugen“).
 
Mindestens ebenso problematisch wie eindringendes Wasser ist unter dem Fliesenbelag eingeschlossenes Wasser. Dieses kann entweder als nachschiebende Feuchtigkeit in den Untergrund gelangen oder aus den Verlegewerkstoffen (zum Beispiel dem Mörtel) stammen und keine ausreichenden Möglichkeiten haben, dort zu entweichen. Je größer die Fliesen und je kleiner die Fugen, desto erschwerter die Diffusion. Zunächst einmal sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass an der Baustelle nach wie vor nur eine einzige Methode zugelassen ist, die Restfeuchte des Untergrundes zu ermitteln: nämlich die CM-Messung (CM = Carbid-Methode). Ein schwimmender Estrich sowie ein Estrich auf Trennlage sind erst dann verlegereif (für die Aufnahme von keramischen Belägen), wenn sie folgende Restfeuchtewerte nicht überschreiten:

  • Zementestriche: 2,0 CM-%
  • calciumsulfatgebundene Estriche: 0,5 CM-%
  • beheizte calciumsulfatgebundene Estriche: 0,3 CM-%
Werden Fliesen auf noch nicht ausreichend trockene Untergründe verlegt oder gelangt nachträglich Feuchtigkeit unter die verlegten Fliesen, kann dies den Gesamtaufbau des Bodens schädigen und im Extremfall eine Komplettsanierung inkl. Estrichaustausch erforderlich machen. Ist mit sogenannter nachschiebender Feuchtigkeit zu rechnen, sollte eine separate Feuchtigkeitsabdichtung durchgeführt werden.

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