Ausbauplatten

Beim Innenausbau von Neu- und Altbauten setzt sich die Trockenbauweise zunehmend durch, da sie sowohl von professionellen Verarbeitern als auch von Heimwerkern schnell und einfach zu handhaben ist. Mit Ausbauplatten, auch Leichtbauplatten, Bauplatten usw. genannt, lassen sich Zwischenwände, Wand- und Deckenverkleidungen oder Fußböden erstellen. Sie dienen zur Verbesserung des Wärme-, Trittschall- und Sichtschutzes. Neben der Standardvariante aus Gips oder Pressspan, werden Platten aus Holzfasern, Stroh, Lehm, Zement und Kalziumsilikat angeboten. Zur Befestigung und Stabilisierung benötigen alle eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall; bei Verwendung als Trockenputz werden die Platten direkt auf den Untergrund aufgeklebt bzw. angeheftet.

Gipsfaserplatten im Ärztehaus Gießen
Gipsfaserplatten im Ärztehaus Gießen

Da die Platten vorwiegend beim Ausbau von Wohn- und Büroräumen eingesetzt werden und damit direkt oder indirekt Kontakt zur Raumluft haben, sind bei ihrer Auswahl und Verwendung gesundheitliche Kriterien zu beachten. Besonders bei Platten aus Holzwerkstoffen ist auf die verwendeten Bindemittel (Leim, Kleber) zu achten, die Formaldehyd oder Isocyanate enthalten können. So kann bei großflächiger Anwendung von Spanplatten auch eine geringe Emission von Formaldehyd zu einer gesundheitsgefährdenden Belastung der Raumluft führen. Isocyanate stellen vor allem im Moment der Verarbeitung von OSB-Platten eine gesundheitliche Gefahr dar. Weitgehend unproblematisch sind mineralische Bindemittel wie Gips, Kalk oder Zement.

Ausbauplatten aus Gips werden zur Verbesserung des Feuchte- und Brandschutzes chemisch imprägniert oder mit Glasfasern verstärkt. Imprägnierte Gipsplatten sollten nie direkten Kontakt mit der Raumluft haben, um eventuelle Emissionen zu vermeiden. Faserverstärkte Platten sind vor allem bei Ausbau und Entsorgung gesundheitlich problematisch. Werden die Ausbauplatten als Trockenputz verwendet und direkt auf den Untergrund geklebt, kann es zu Emissionen aus der Klebermasse kommen, die u.U. die Raumluft belasten können.

Der große Vorteil der Trockenbauweise, dass weitgehend ohne Wasser gearbeitet werden kann, erweist sich im Schadensfall oft als Nachteil. Besonders bei Wasserschäden zeigen Platten aus Gips, Pressspan, Stroh oder Lehm ein schlechtes Feuchteverhalten. Sie nehmen schnell viel Wasser auf, geben dieses aber nur langsam wieder ab. Die Folge ist eine Verkeimung innerhalb der Trockenbaukonstruktionen und damit ein erhöhtes Schimmelpilzrisiko. Eine Sanierung muss schnell erfolgen und beinhaltet fast immer den kompletten Austausch der betroffenen Platten.

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