Jahresarbeitszahl
Um die energetische Effizienz von Wärmepumpen im Praxisbetrieb
vergleichen zu können, wird die Jahresarbeitszahl (JAZ) einer
Anlage ermittelt. Zwar wird für jede Wärmepumpe
vom Hersteller die individuelle Effizienz als Leistungszahl oder
Coefficient of Performance (COP) angegeben, der COP wird jedoch auf
Testständen festgestellt und bildet daher nicht die realen
Betriebsbedingungen ab. Aussagekräftiger ist daher die JAZ.
Vereinfacht ausgedrückt ist die JAZ der Quotient aus erzeugter
Heizwärme und dem dafür benötigten Strom, bezogen jeweils auf ein
volles Jahr (a = anno):
JAZ = Heizwärme (kWh/a) / Strom (kWh/a)
Beispiel: Eine Wärmepumpe produziert 10 kWh Wärme mit 2,5 kWh Strom
und 7,5 kWh Umweltwärme. Teilt man die Wärmemenge (10 kWh) durch
den aufgewendeten Strom (2,5 kWh), erhält man eine
Jahresarbeitszahl von 4. Die Heizung nutzt einen Teil Strom und
drei Teile Umweltwärme, zusammen also vier Teile an gesamter
Heizwärme.
Berechnungsmöglichkeiten:
Errechnete JAZ: Die Jahresarbeitszahl kann nach der
VDI-Richtlinie 4650: Berechnungen von Wärmepumpen auf Basis
der COP-Werte berechnet werden. Die realen Betriebsbedingungen vor
Ort fließen dabei über Korrekturfaktoren in die Berechnung ein. Die
errechnete JAZ wird bei der Beantragung von Fördermitteln und beim
Nachweis für die Einhaltung der Vorgaben des
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) verlangt.
Gemessene JAZ: Die Daten für die JAZ-Berechnung können auch
gemessen werden. Sie werden im realen Betrieb mithilfe eines
Extra-Stromzählers für die Wärmepumpe und eines Wärmezählers
ermittelt. Die in der Praxis gemessene JAZ weicht in der Regel
durch individuelle Einflüsse bei Planung, Installation und Betrieb
von der errechneten JAZ ab.
Die Namensgleichheit beider JAZ führt in der Praxis immer wieder zu
Missverständnissen.
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